Mitte Januar warf Apple nach der Erstürmung des US-Capitols durch Anhänger von Ex-Präsident Trump die Parler-App aus dem AppStore mit der Begründung, dass sich die Betreiber zu wenig um eine Moderation und damit auch eine Unterbindung von rechtswidrigen Verabredungen kümmern würden. Viele Teilnehmer an der Erstürmung hatten sich über die Parler-App hierzu verabredet und die Angriffe koordiniert. Auch Google entfernte die App aus seinem Google Play Store, während Amazon die zugrundeliegende Server-Inrastruktur auf seiner AWS-Plattform abschaltete. Nachdem das Parler-Management inzwischen ausgetauscht wurde, ist zumindest die Webpräsenz des sozialen Netzwerks wieder online, von der zugehörigen App fehlt allerdings nach wie vor jede Spur.
Man muss wohl kein Hellseher sein um sagen zu können, dass sich dies wohl auch nicht mehr ändern wird. Zu viel verbrannte Erde hat Parler hinterlassen, zu viele negative Assoziationen sind mit dem Namen verbunden. So berichtet Bloomberg auch aktuell, dass Apple Parler bereits am 25. Februar mitgeteilt habe, dass die gemachten Änderungen nicht ausreichend genug seien, um eine Wiederaufnahme in den AppStore zu rechtfertigen. Vor allem prangert Apple nach wie vor das Vorhandensein von "Hass, Rassismus und weiteren diskriminierenden Inhalten" auf dem Netzwerk. Bloomberg zitiert hierzu aus einem Schreiben von Apple an die neuen Parler-Macher:
"After having reviewed the new information, we do not believe these changes are sufficient to comply with App Store Review guidelines. There is no place for hateful, racist, discriminatory content on the App Store. [...] In fact, simple searches reveal highly objectionable content, including easily identified offensive uses of derogatory terms regarding race, religion and sexual orientation, as well as Nazi symbols. For these reasons your app cannot be returned to the App Store for distribution until it complies with the guidelines."
Anscheinend ist die Botschaft bei Parler angekommen. So wird inzwischen berichtet, dass man die verbliebenen drei iOS-Entwickler gestern entlassen habe.