Eine Funktion, die sich viele Besitzer eines iPad (Pro) und eines Apple Pencil lange gewünscht hatten, ist eine systemweite und vor allem zuverlässige Handschrifterkennung für den Eingabestift. Mit iPadOS 14 hatte Apple diese geliefert, auch wenn man das Gefühl hat, dass "Scribble" (zu Deutsch: "Kritzeln") seither nicht gerade zu den weit verbreitet genutzten Funktionen zählt. Dies verwundert ein wenig, denn Apples Handschrifterkennung funktioniert besser als man dies von anderen Umsetzungen gewohnt ist. Nun könnte jedoch ein wenig Schwung in die Angelegenheit kommen, denn mit der Microsoft Office Suite unterstützen künftig die am weitesten verbreiteten Büro-Anwendungen "Scribble".
In der vergangenen Woche hat Microsoft bereits eine erste Betaversion seiner Office-App für das iPad veröffentlicht, die Scribble unterstützt. Unter anderem ist es damit möglich, handschriftliche Texteingaben mit dem Apple Pencil in Word, PowerPoint oder Excel svorzunehmen und diese automatisch in getippte Buchstaben umwandeln zu lassen. Damit dies funkioniert, muss man Scribble lediglich in den Apple Pencil Einstellungen auf dem genutzten iPad aktivieren. Es darf davon ausgegangen werden, dass Microsoft die neue Funktion mit einem Update in den kommenden Wochen auch für alle Nutzer eines unterstützten iPad bereitstellen wird.
Hin und wieder lohnt ein Blick auf Apples Webseite zur Verfügbarkeit von iOS- und iPadOS-Funktionen. Hier listet Apple nämlich sämtliche Funktionen seiner mobilen Betriebssysteme in Bezug auf ihre Verfügbarkeit in verschiedenen Ländern, Regionen und Sprachen dieser Welt. Aktuell geht daraus unter anderem hervor, dass Apple verschiedene Funktionen des? Apple Pencil? nun auch in Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch und Deutsch freigeschaltet hat. So kann nun auch in diesen Sprachen handgeschriebener Text kopiert und an anderer Stelle wieder eingefügt werden, wobei er dann in getippten Text umgewandelt wird. Zudem funktioniert in den genannten Sprachen nun auch die Datenerkennung, so dass beispielsweise handgeschriebene Adressen und ähnliche Inhalte erkannt und interaktiv dargestellt werden. Dies gilt hierzulande auch in den österreichischen und schweizerischen Dialekten der deutschen Sprache.
Bereits vor einiger Zeit hatte Apple mit der Veröffentlichung von iPadOS 15 für dieselben Sprachen, die nun erneut um Funktionen erweitert wurden, die Scribble-Funktion des Apple Pencil aktiviert.
Die spannendste Neuerung in iOS/iPadOS 14.5 ist sicherlich die Möglichkeit, ein iPhone künftig auch mit getragener Mund-Nase-Bedeckung (ein herrliches und so unfassbar deutsches Wort!) in Kombination mit einer getragenen und entsperrten Apple Watch zu entsperren. Auf dem iPad fallen die Neuerungen hingegen auf den ersten Blick eher unspektakulär aus. So bietet sich hier erstmals auch ein horizontaler Boot-Bildschirm oder endlich auch die bereits vom iPhone bekannte Möglichkeit, nach Emojis zu suchen. Doch es gibt noch eine weitere Neuerung, die Apple auf der WWDC im Sommer vergangenen Jahres präsentiert hatte, die bislang in Deutschland allerdings nicht zur Verfügung stand.
Hierbei handelt es sich um die im Englischen auf den Namen "Scribble" hörende Funktion, mit der sich mit dem Apple Pencil handgeschriebene Inhalte von iPadOS in Text umwandeln lässt. Bislang musste man für die Nutzung in Deutschland die Geräte-Sprache auf Englisch umstellen, nun kann die Funktion auch auf Deutsch genutzt werden. Der entsprechende Schalter findet sich inzwischen in den Geräte-Einstellungen. Laut Apple funktioniert Scribble in sämtlichen Eingabefeldern, so dass man die Funktion beispielsweise auch in der Spotlight-Suche oder bei der Eingabe von Internetadressen im Safari-Browser nutzen kann. Nice!

Eine der großen Neuerungen in iPadOS 14 ist die Möglichkeit, mit dem Apple Pencil auch Formularfelder, beispielsweise im Web auszufüllen, Adressen in die Suchleiste von Safari einzugeben, Textnachrichten zu verfassen oder mit der eigenen Handschrift in Word-Dokumenten zu schreiben. Apple nennt die Funktion, die die Eingaben anschließend dann in gedruckten Text umwandelt "Scribble". Zur Entwicklung der neuen Funktion hat sich nun Apples Software-Chef Craig Federighi in einem Interview mit den Kollegen von Popular Mechanics geäußert und dabei auch gleich noch den einen oder anderen Einblick in ihre Funktionsweise geliefert.
Federighi erklärt, dass die Basis für Scribble eine vorausgegangene Datensammlung der verschiedensten Handschriften der Nutzer gewesen ist. Hierzu habe man Nutzer auf der ganzen Welt gewinnen können und sie mit dem Apple Pencil Schriftproben abgeben lassen. Nur auf diese Weise sei es möglich gewesen, eine zuverlässige Handschriftenerkennung zu gewährleisten. Das bloße Analysieren von handgeschriebenen Inhalten reichte für Apples Ansatz nicht aus, da aus Datenschutzgründen auch bei Scribble die komplette Analyse und Verarbeitung auf dem Gerät selbst erfolgt. Also benötigte man einen Weg, der direkt beim Ziehen der Linien, also beim Formen der Buchstaben erkennen kann, welches Wort gerade geschrieben wird.
"When it comes to understanding (handwriting) strokes, we do data-gathering. We find people all over the world, and have them write things. We give them a Pencil, and we have them write fast, we have them write slow, write at a tilt. All of this variation. [...] If you understand the strokes and how the strokes went down, that can be used to disambiguate what was being written. [...] It’s gotta be happening in real time, right now, on the device that you’re holding,” Federighi said. “Which means that the computational power of the device has to be such that it can do that level of processing locally."
Das komplette Interview ist durchaus einen Abstecher wert und kann bei den Kollegen von Popular Mechanics eingesehen werden.
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Eine Funktion, die sich viele Besitzer eines iPad (Pro) und eines Apple Pencil schon lange wünschen, ist eine systemweite und vor allem zuverlässige Handschrifterkennung für den Eingabestift. Mit iPadOS 14 wird Apple diese nun endlich liefern, wie auf der WWDC-Keynote eindrucksvoll demonstriert wurde. Da sich inzwischen ja auch die erste Beta von iPadOS 14 auf den Geräten der Entwickler befindet, gibt es nun auch erste Erfahrungsberichte aus der freien Wildbahn. Und wie es aussieht, hat Apple mit dem, was man auf der WWDC gezeigt hat, nicht übertrieben.
So berichten die Kollegen von MacRumors, dass die "Scribble" genannte Funktion in der Tat bereits in der ersten Beta ausgesprochen zuverlässig und beeindruckend funktioniert. Sei es bei der Nutzung in der Notizen-App, in der Eingabeleiste von Safari oder beim Kopieren des handeschriebenen Textes in andere Apps inkl. Umwandlung in Maschinenschrift.
Die Kollegen haben ihre Erfagrungen in dem unten einbetetteten Video festgehalten und dürften damit eine Menge Vorfreude bei der eingangs erwähnten Benutzergruppe schüren.
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