NordLocker: Anwenderfreundliche, flexible Verschlüsselungs-App der NordVPN-Macher
Mit der Veröffentlichung von macOS Catalina hat Apple in diesem Herbst eine ziemlich tiefgreifende Veränderung vorgenommen und alte Zöpfe abgeschnitten. So ist die aktuelle Version des Mac-Betriebssystems die erste, die keine 32-Bit Anwendungen mehr unterstützt. Durch diese Maßnahme sind nun verschiedene in der Vergangenheit eventuell liebgewonnene Apps nicht mehr nutzbar, sollten diese von den Entwicklern nicht an die modernere 64-Bit Architektur angepasst worden sein. Eine dieser Apps war in meinem Fall das gute, alte TrueCrypt, mit dem man sich einen verschlüsselten Container auf dem Rechner erstellen und in diesem entsprechend gesichert Dateien speichern konnte. Mit macOS Catalina war es nun also an der Zeit, sich nach einer Alternative umzuschauen.
Eine dieser Alternativen steht nun in Form von NordLocker zur Verfügung - und eine absolut empfehlenswerte noch dazu. Wie man bereits am Namen ablesen kann, stammt die neue App aus derselben Feder wie der beliebte VPN-Dienst NordVPN. Grob umrissen kann man mit NordVPN Deteien oder auch ganze Ordner in einem verschlüsselten Tresor speichern, sodass man nur nach Eingabe eines zu vergebenen Master-Passworts wieder an sie heran kommt. Das Prinzip ähnelt also durchaus dem von TrueCrypt.
Ein Unterschied besteht allerdings darin, dass man sich vor der Nutzung mit einem Nutzerkonto anmelden muss. Verfügt man bereits über ein NordVPN-Konto, kann dieses verwendet werden. Daran erkennt man schon, dass die Vollversion von NordLocker kostenpflichtig ist (wenn auch derzeit zu einem eher symbolischen Preis). Die Grundfunktionen lassen sich allerdings auch kostenlos nutzen. Dabei ist die maximale Größe des Tresors allerdings auf 5 GB beschränkt.
Nachdem man die für Windows und macOS verfügbare App heruntergeladen und installiert hat, vergibt man einfach ein Master-Passwort und ist schon startbereit. Für den Fall, dass man dieses einmal vergisst, gibt es einen Recovery-Schlüssel, den man gut aufbewahren sollte. Ist beides nicht mehr verfügbar, sind die verschlüsselten Daten unwiederbringlich verloren.
Die App selbst ist denkbar einfach aufgebaut. Dateien und Ordner lassen sich einfach per Drag&Drop in das Fenster dem Tresor hinzufügen. Über eine einfach gehaltene Menüleiste lassen sich zusätzliche Ordner erstellen. Eine clevere Funktion ist die Möglichkeit, Tresore mit anderen Nutzern zu teilen. Diese benötigen dann ebenfalls die NordLocker-App. In Sachen Sicherheit setzt NordLocker auf ein mehrstufiges Verschlüsselungskonzept. Während die Dateien und Ordner mit dem sicheren AES verschlüsselt werden, kommt für die Dateinamen zudem eine Inplace-Verschlüsselung zum Einsatz. Das Master-Passwort für den Tresor wird zudem noch einmal gesondert verschlüsselt und bildet gemeinsam mit dem Nutzerkonto eine Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Für mich ist NordLocker aktuell der Ersatz meiner Wahl für das nicht mehr verfügbare TrueCrypt. Die Grundversion kann kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Ansonsten kann man die Vollversion von NordLocker derzeit auch über den folgenden Link zum Preis von nur $ 2,99 pro Monat erwerben: NordLocker