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Huawei fordert Lizenzabgaben für 5G-Technologien von Apple und Samsung

Die Auseinandersetzung, die sich Apple über Jahre hinweg mit dem Chip-Lieferanten Qualcomm über rechtmäßige oder unrechtmäßige Lizenzzahlungen für die Nutzung von Mobilfunktechnologien geliefert hat, ist inzwischen schon beinahe legendär. Über mehrere Jahre und Instanzen hinweg bekriegten sich die beiden technologie-Giganten, bis man sich vollkommen überraschend außergerichtlich einigte, sämtliche Lizenzstreitigkeiten auf einen Schlag beilegte und Qualcomm inzwischen auch wieder die 5G-Modemchips für das iPhone an Apple liefert. Nun bahnt sich allerdings eine neue, vermutlich sogar ähnlich gelagerte Geschichte an.

Wie Bloomberg berichtet, soll nun nämlich Huawei planen, Lizenzabgaben für 5G-Technologien von Apple und Samsung einzufordern. Huawei ist nämlich nicht nur ein Konkurrent der beiden Hersteller auf dem Smartphone-Markt, der chinesische Konzern hält auch die größte Sammlung an 5G-Patenten überhaupt.

Während der Auseinandersetzung mit Qualcomm hatte Apple stets betont, dass man gewillt sei, faire Lizenzabgaben für die Nutzung von Technologien zu zahlen, die Forderungen des Chip-Lieferanten aber für deutlich zu hoch hält. Huawei hat bereits angekündigt, dass man niedrigere Forderungen stellen würde, als dies Qualcomm oder auch Nokia in der Vergangenheit getan haben. Möglicherweise können sich die Chinesen und Apple also auch ohne größere Auseinandersetzung einigen.

Apple selbst hatte kurz nach der oben angesprochenen Einigung mit Qualcomm die Mobilfunk-Modemsparte von Intel übernommen und sich dabei auch eine ganze Reihe von Patenten einverleibt, die aktuell bereits in die Entwicklung eigener Modemchips einfließen. Komplett wird man hierdurch allerdings wohl nicht um die Zahlung von Lizenzabgaben herum kommen, da man wohl oder übel auch auf Technologien wird zurückgreifen müssen, an denen Qualcomm, Nokia, Huawei und Co. entsprechende Patente halten.

Huawei präsentiert erstes eigenes Betriebssystem: HarmonyOS

Während es schon länger Gerüchte gab, wonach Huawei sein eigenes Betriebssystem entwickeln würde, um sich auf diese Weise unter anderem auch unabhängig von Android und damit Google zu machen. Der andauernde Handelsstreit zwischen China und den USA, inklusive der damit verbundenen US-Sanktionen gegen Huawei haben nun dazu geführt, dass diese Entwicklung offenbar beschleunigt wurde. So hat der chinesische iPhone-Konkurrent nun in der Tat auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz HDC sein eigenes Betriebssystem mit dem Namen HarmonyOS (in China HongmengOS) vorgestellt.

Dabei haben sich verschiedene Gerüchte bestätigt. So wird HarmonyOS nicht nur rein auf Smartphones zum Einsatz kommen, sondern auch auf verschiedenen IoT-Geräten, wie Fernsehern, Wearables oder auch in Autos. Der Fokus dürfte aber in der Tat gerade mit Blick auf die USA-China-Situation auf dem Smartphone liegen. Auf der einen Seite betonte Huawei-Manager Richard Yu zwar, dass man zunächst einmal die Situation abwarten und weiter mit Android arbeiten wolle. In China wird auf der anderen Seite allerdings berichtet, dass Huawei bereits an einem ersten Smartphone unter HarmonyOS arbeite.

Ähnlich wie Android wird auch HarmonyOS künftig zu einem Open Source Betriebssystem werden. Entwickler sollen ein SDK an die Hand bekommen, über das sie Programmcode in C/C++, Java und Kotlin für HarmonyOS kompilieren können. Die Huawei Developer Conference (HDC) läuft noch bis zum 11. August. Bis dahin dürften dann auch erste Screenshots von HarmonyOS an die Öffentlichtkeit gelangen. (via XDA Developers)

Huawei CEO lobt Apple als Vorbild in Sachen Datenschutz

In dem Wirtschaftsstreit zwischen China und den USA ist auch der Apple-Konkurrent Huawei ins Fadenkreuz geraten. Unternehmensgründer und CEO Ren Zhengfei wird jedoch nicht müde zu betonen, dass er große Bewunderung für den Konkurrenten aus den USA empfindet. So sei Apple das große Vorbild nicht nur beim Produktdesign und den Innovationen, sondern auch in Sachen Schutz der Privatsphäre, wie Zhengfei nun in einem Interview mit CNBC zu Protokoll gibt. Die Aussagen sind umso bemerkenswerter, da Huawei eng mit der chinesischen Regierung verbandelt ist, die in Sachen Datenschutz einen leicht anderen Kurs fährt als beispielsweise Apple. Zhengfei hingegen betonte in dem Interview, dass sein Unternehmen niemals Nutzerdaten an die chinesische Regierung weitergeben würde.

Apple sei dabei das große Vorbild, dem Huawei nur allzugerne folgt. Dabei erinnert seine Wortwahl durchaus an die von Apple CEO Tim Cook wenn er sagt, dass die Daten den Nutzern gehören und nicht Huawei oder sonst irgendjemandem. Angesprochen auf die Datenweitergabe erklärte Zhangfei:

"We will never do such a thing. If I had done it even once, the US would have evidence to spread around the world. Then the 170 countries and regions in which we currently operate would stop buying our products, and our company would collapse.

After that, who would pay the debts we owe? Our employees are all very competent, so they would resign and start their own companies, leaving me alone to pay off our debts. I would rather die."

Smartphone-Markt soll im Jahr 2019 um 3% nachgeben

Die Analysten von Canalys haben ihren Ausblick auf den Smartphone-Markt für das Jahr 2019 veröffentlicht und sehen dabei auch weiterhin einen rückläufigen Trend. So soll der Markt im Verglkeich zu 2018 um 3% zurückgehen. Als Hauptgrund gibt Canalys den weiterhin andauernden Handelsstreit zwischen den USA und China an, unter dem aller Voraussicht nach vor allem der chinesische Hersteller Huawei zu leiden haben wird. Dort hat man bereits seine Bestellungen für Bauteile zurückgefahren und das ursprünglich angestrebte Ziel, Samsung zu überholen revidiert.

Allerdings wird nicht nur Huawei die Auswirkungen des Streits spüren. So erwarten die Analysten, dass es dabei nur Verlierer aber kaum Gewinner geben wird. Auch die meisten anderen Hersteller, die Produkte in China fertigen lassen, werden mehr oder weniger betroffen sein. Auch die Position ausländischer Smartphone-Hersteller in China dürfte weiter problematisch sein. Ein (kleiner) Gewinner könnte Samsung sein, da man dort in der Lage ist, viele der Komponenten für seine Pordukte selbst zu produzieren.

Interessant dürfte die Entwicklung vor allem mit Blick auf den breiten Start von 5G-Mobilfunknetzen im kommenden Jahr werden. Diese Entwicklung sollte dem Markt ein wenig neuen Schwung verleihen. Inwieweit Huawei, die als Vorreiter bei 5G-Technologie gelten, davon ebenfalls wird profitieren können, hängt vor allem davon ab, wie sich die Beziehungen zwischen den USA und China weiter entwickeln.

China-Sanktionen gegen Apple? Huawei CEO würde dagegen protestieren!

Nach wie vor befinden sich China und die USA in einem einigermaßen erbitterten Handelsstreit, in den auch Apple hineingezogen werden könnte. Beim chinesischen Konkurrenten Huawei ist dies bereits der Fall, was unter anderem dazu führte, dass der Apple-Konkurrent derzeit nicht mehr von US-amerikanischen Chip-Herstellern beliefert wird und auch keine Lizenz mehr für Googles Android-Betriebssystem erhält. Da liegt natürlich die Befürchtung nahe, dass die Chinesen hier ähnlich reagieren und auch Apple den Zugang zum chinesischen Markt verwehren oder zumindest erschweren. Hiergegen spricht sich nun ausgerechnet der CEO von Huawei aus.

Nach eigener Aussage wäre Ren Zhengfei der erste, der gegen chinesische Maßnahmen gegen Apple protestieren würde. Seiner Ansicht nach sollte kein Unternehmen unter den Entscheidungen einer Regierung leiden und Politik und Wirtschaft streng voneinander getrennt werden, wie er in einem aktuellen Interview mit Bloomberg zu Protokoll gab. Apple sei nach wie vor der Benchmark für die Smartphone-Branche und er selbst könne jeden Tag von den Entwicklungen in Cupertino lernen. Angesprochen auf mögliche Sanktionen der chinesischen Regierung gegen Apple sagte er:

"That will not happen, first of all. And second of all, if that happens, I’ll be the first to protes. Apple is my teacher, it's in the lead. As a student, why go against my teacher? Never."

Selbstverständlich hat die Aussage auch ein kleines G'schmäckle, kommt sie doch von einem Mann, dessen Unternehmen derzeit wegen verschiedener Lizenz- und Patentverstöße gegen US-Unternehmen, darunter Cisco, Motorola und T-Mobile vor Gericht steht. In diesem Fall kann man das "Lernen" auch anders auslegen. Selbstverständlich widerspricht Ren jedoch diesem Eindruck:

"I stole the American technologies from tomorrow. The US doesn’t even have those technologies. We are ahead of the US. If we were behind, there would be no need for Trump to strenuously attack us."

Auch zu US-Präsident Trump hat der Huawei CEO eine eindeutige Meinung. Sollte er ihn anrufen, um über die wirtschaftlichen Maßnahmen zu diskutieren, würde Ren nach eigener Aussage nicht mal den Hörer abheben.

"I will ignore him, then to whom can he negotiate with? If he calls me, I may not answer. But he doesn't have my number. I see his tweets and think it's laughable because they're self-contradictory. How did he become a master of the art of the deal?"

Generell sieht Ren keine größeren Auswirkungen des US-Banns auf sein Unternehmen, da man außer bei den Smartphones überhaupt keine Produkte auf dem US-Markt anböte. Nach einem früheren Streit zwischen den beiden Supermächten hatte man größere Chip-Vorräte angelegt, so dass man derzeit nicht auf dem Trockenen sitze. Zudem kaufen die USA derzeit keine Produkte von Huawei und Ren hat auch kein Problem damit, sollte dies in Zukunft so bleiben.

"The US has never bought products from us. Even if the US wants to buy our products in the future, I may not sell to them. There's no need for a negotiation."

USA vs. China: Immer mehr Nutzer wenden sich von Apple ab

Bereits seit einigen Tagen zeichnet sich ab, dass in China wohl eine neue Boykott-Welle auf Apple zurollen könnte. Dies wurde nun noch einmal durch die Entwicklungen zwischen Google und Huawei beschleunigt. Zur Erinnerung: Im Einklang mit US-Sanktionen gegen den chinesischen Technologie-Konzern hat Google Huawei bis auf Weiteres die Lizenz für sein mobiles Android-Betriebssystem entzogen. Dies kommt auch bei den chinesischen Nutzern alles andere als gut an. So berichtet die South China Morning Post, dass Huawei vielleicht kurzfristig von der Aktion getroffen sein könnte, Apple jedoch den langfristigen Schaden davontragen könnte.

So wechseln inzwischen offenbar immer mehr Chinesen vom iPhone zu Huawei-Geräten, vor allem, um in der Gesellschaft nicht schlecht dazustehen. Dies ist gerade in Asien ein extrem wichtiger alltäglicher Aspekt. So wird es mancherorts inzwischen sogar als peinlich angesehen, wenn man ein iPhone aus der Tasche zieht, während alle anderen ein lokales Gerät nutzen. Ebenfalls ein Thema dürfte auch die demnächst anstehende Einführung der 5G-Mobilfunktechnologie werden. In diesem Bereich ist Huawei extrem stark aufgestellt, was für Apple möglichwerweise ein Problem werden könnte.

Apple konnte seine Nutzer bislang stets auch über die Emotion an sich binden. Etwas ähnliches könnte nun auch Huawei in Asien gelingen, zumal die Stimmung gegenüber den USA und damit auch Produkten von dort aktuell schlechter denn je ist. Nichts desto trotz hat der Name Apple auch in China nach wie vor eine gewisse Strahlkraft, vor allem in besserverdienenden Kreisen. Dort gilt das iPhone nach wie vor als Statussymbol.

Einen amüsanten Fauxpas hat sich indes Zhao Lijian, Chef de Mission in der chinesischen Botschaft in Islamabad geleistet, der mit den folgenden Worten auf Twitter gegen Apple und US-Präsident Donald Trump schoss:

"BREAKING: It has been just revealed why @realDonaldTrump hated a private company from China so much that it went so far by announcing a national emergency. Look at the logo of Huawei. It has cut APPLE into pieces..."

Zu blöd nur, dass der Tweet ausgerechnet von einem iPhone aus abgesetzt wurde, wie in dem nachfolgenden Screenshot eindeutig zu erkennen ist.

Handelsstreit zwischen China und den USA: Google friert Huaweis Android-Lizenz ein

Wie gestern berichtet, droht Apple künftig wieder mehr unter den aktuellen Wirtschaftsspannungen zwischen den USA und China zu leiden. Eine entsprechende Boykott-Bewegung gegen Produkte aus Cupertino deutet sich bereits an. Aber auch auf umgekehrten Wege werden Konkurrenten von Apple getroffen. So berichtet Reuters, dass Alphabet, also der Mutterkonzern von Google aktuell seine Geschätsbeziehungen zum chinesischen Technologie-Giganten Huawei eingestellt habe. Betroffen sind hiervon sowohl Hardware, Dienste aber auch jegliche Software, die nicht unter einer Open Source Lizenz steht. Namentlich bedeutet dies, dass auch Huaweis Android-Lizenz derzeit auf Eis liegt und die Geräte des Unternehmens bis auf weiteres nicht mehr mit Updates versorgt werden. Bei der Maßnahme handelt es sich offenbar um eine direkte Auswirkung einer Entscheidung der US-Regierung, Huawei auf eine schwarze Liste ausländischer Technologie-Unternehmen zu setzen.

Google erklärte inzwischen, dass bestehende Nutzer von Huawei-Smartphones auch weiterhin Apps von Google herunterladen und nutzen können. Auch der Google Play Store und Google Play Protect werden weiterhin funktionieren. Auf neuen Geräten wird sich dies allerdings anders verhalten, was ein schwerer Schlag für Huaweis Smartphone-Geschäft, vor allem außerhalb von China darstellen würde. So wären hierauf dann neben neuen Android Versionen auch der Google Play Store, Gmail oder YouTube nicht mehr verfügbar.

Bis auf weiteres hat Huawei ab sofort nur noch Zugriff auf ältere Android-Versionen, die unter der Lizenz des Android Open Source Project (AOSP) stehen. Allerdings wird bereits seit längerer Zeit spekuliert, dass Huawei an einem eigenen Betriebssystem arbeite, welches nun möglicherweise schneller als geplant auf den Markt kommen könnte. Auch für Google sind die Auswirkungen übrigens alles andere als angenehm. So wird geschätzt, dass Huawei derzeit einen Anteil von ca. 17% am Smartphone-Markt hält. Ein Anteil, der in diesem Falle aus dem Android-Kuchen herausbrechen würde.

Allerdings sind die Auswirkungen für Huawei auch über die Betriebssystem-Problematik hinaus deutlich größer. So berichtete Bloomberg am Wochenende, dass auch US-Chiphersteller wie Intel, Qualcomm, Xilinx oder Broadcom bis auf weiteres ihre Geschäftsbeziehungen zu Huawei eingefroren haben. Auch von diesen Unternehmen erhalten die Chinesen damit derzeit weder Hardware noch Software-Updates für bereits in Umlauf befindliche Chips.

Samsung schlägt Apple im Weihnachtsgeschäft 2018; Huawei auf rasantem Vormarsch

Da Apple selbst in seinen Quartalszahlen keine konkreten Umsätze zu seinen Geräten aufschlüsselt, werden wir uns künftig wohl oder übel auf die Zahlen verlassen müssen, die die einschlägigen Analysten und Marktbeobachter veröffentlichen. Dies ist aktuell mal wieder durch IDC geschehen, wo man ermittelt hat, dass Apple während des zurückliegenden Weihnachtsgeschäfts der weltweit nur zweiterfolgreichste Smartphone-Hersteller der Welt war. Geschlagen wurde man im vergangenen Jahr vom großen Konkurrenten Samsung. Während Apple geschätzte 68,4 Millionen iPhones an den Mann oder die Frau bringen konnte, waren es bei Samsung ebenfalls geschätzte 70,4 Geräte. Sowohl Samsung als auch Apple mussten dabei Rückgänge im Jahresvergleich einstecken, wobei die von Samsung mit 5,5% deutlich geringer waren als die von Apple mit 11,5%.

Große Gewinner waren hingegen die aufstrebenden Smartphone-Hersteller aus China, die sich allesamt verbessern konnten. Besonders sticht dabei Huawei hervor, wo man im Jahresvergleich um satte 43,9% zulegen konnte und auf 60,5 Millionen verkaufte Geräte kam. Auch OPPO (6,8%) und Xiaomi (1,4%) konnten zulegen.