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US-Behörden verfügen offenbar über Tool zum Abfangen von PIN-Eingaben am iPhone

Die Maßnahmen der US-amerikanischen (wie auch weiterer?) Strafverfolgungsbehörden, sich Zugriff auf die Smartphones von Verdächtigen zu verschaffen werden immer ausgebuffter. Erst kürzlich erschien das Thema wieder auf der Agenda, da sich Apple weiterhin beharrlich weigert, Hintertüren in seine Betriebssysteme einzubauen, um es den Behörden zu ermöglichen, die Verschlüsselungsmaßnahmen auf den Geräten zu umgehen und sich so Zugriff auf die auf den Geräten lagernden Informationen zu verschaffen. Was aus juristischer Sicht sicherlich nachzuvollziehen ist, wäre aus Gründen des Datenschutzes sicherlich ein Super-GAU, weswegen der Apple-Standpunkt absolut begrüßenswert ist.

Inzwischen gibt es jedoch verschiedene Applikationen, über die sich die Behörden mithilfe eines Jailbreaks und eines anschließenden Brute-Force-Angriffs auf den PIN-Code des iPhone Zugriff darauf verschaffen. Bekanntheit hat in diesem Zusammenhang vor allem das Unternehmen Grayshift mit seiner GrayKey-Box erlangt. Nun ist ein weiteres Tool aus diesem Hause bekannt geworden, mit dem die Strafverfolgungsbehörden die Eingabe des PIN-Codes durch den Besitzer des Geräts abfangen können, indem sie eine Malware auf einem konfeszierten iPhone installieren, bevor es an den Besitzer zurückgegeben wird.

Wie NBC berichtet, wurde die neue Option vor allem deswegen entwickelt, weil der oben angesprochene Brute-Force Angriff Stunden oder Tage dauern und in Fällen von besonders langen und komplexen PINs auch komplett fehlschlagen kann. Offizielle Vertreter der Behörden gaben zu Protokoll, dass man von der Maßnahme nur Gebrauch macht, wenn man über einen Durchsuchungsbefehl verfügt. Dennoch muss angezweifelt werden, ob das Vorgehen legal ist.  Auf der anderen Seite bringt der bekannte Apple-Blogger John Gruber aber auch ein weiteres Argument ins Spiel. Laut seiner Aussage muss ein Verbrecher schon extrem dumm sein, wenn er seinem Gerät noch vertraut, wenn es sich eine gewisse Zeit in den Händen der Strafverfolgungsbehörden befand. Allerdings gäbe es eben auch unfassbar viele dumme Menschen da draußen.