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Chrome und Firefox droht ein neues "Millennium Problem"

Immer wenn ich den nachfolgenden Satz schreibe, merke ich, wie alt ich eigentlich bin. Die etwas älteren Semester werden sich noch an den Jahreswechsel von 1999 auf 2000 und die damalige Angst vor dem Millennium-Bug erinnern. Diverse Computersysteme waren damals einfach nicht darauf ausgelegt, die Jahreszahlen des neuen Jahrtausends zu verarbeiten. Ein ähnliches, wenn auch nicht ganz so weit verbreitetes Problem droht nun Nutzern der beiden Browser Chrome und Firefox in den kommenden Wochen. Der Grund: Für beide Browser steht ein Update auf Version 100 an. Bei Chrome ist die Aktualisierung für den 29. März geplant, für Firefox für den 03. Mai.

Wie die Kollegen von Bleeping Computer erklären, kann das Problem dadurch entstehen, dass die Browser beim Aufruf einer Webseite ihren User-Agent an den angesteuerten Webserver übergeben, in dem auch die Versionsnummer enthalten ist. Das Problem ist allerdings, dass manche, teils auch prominente Webseiten eine zweistellige Versionsnummer des Browsers erwarten, also schlicht nicht auf den Sprung in die Hunderter vorbereitet sind. Dies führt dann im schlimmsten Fall dazu, dass die Webseite nicht aufgerufen werden kann. Betroffen sind hiervon unter anderem Yahoo und Slack.

Google hat bereits erste Warnungen in diese Richtung Ende vergangenen Jahres veröffentlicht. Auch die Firefox-Entwickler von Mozilla haben inzwischen Anweisungen veröffentlicht, mit dem Webseiten-Betreiber testen können, ob sie von dem Problem potenziell betroffen sind. Beide Browser-Anbieter haben aber bereits angekündigt, selbst Maßnahmen zu ergreifen und im Zweifel auch schnell reagieren zu können, sollte sich das Problem als größer erweisen als momentan angenommen.

Neu von Google: Chrome OS Flex macht alte Macs und PCs zu Chromebooks

Mit seinen Chromebooks hat Google inzwischen vor allem den Bildungsmarkt erobert. Die vergleichsweise günstigen und für die vorgesehenen Zwecke leistungstechnisch absolut ausreichenden Geräte erfreuen sich in dem ehemals von Apple dominierten Markt großer Beliebtheit. Nun hat der Suchmaschinen-Gigant eine neue Variante des zugrundeliegenden Chrome OS Betriebssystems namens Chrome OS Flex angekündigt. Hiermit lässt sich prinzipiell binnen Minuten jeder ältere Mac oder PC in ein Chromebook verwandeln.

Googles Idee dabei ist, dass man ein älteres Gerät noch irgendwo herumliegen hat, das sich nicht auf die neuesten Windows- und macOS-Versionen aktualisieren lässt. Hierauf lässt sich in windeseile von einem bootbaren USB-Stick Chrome OS Flex, Googles erstes cloudbasiertes Rechner-Betriebssystem installieren. Auf der zugehörigen Webseite schreibt man dazu:

The free upgrade your PCs and Macs have been waiting for. [...] Install Chrome OS Flex on your PCs and Macs so they are secure, boot fast, don't slow down over time, update automatically in the background, and can be managed from the cloud.

Laut Google verfügt Chrome OS Flex hüber dasselbe Look-and-Feel wie das auf den Chromebooks vorinstallierte Chrome OS, nutzt dieselbe Codebasis und enthält den Google Assistant, den Chrome Webbrowser und das AirDrop-Pendant Nearby Sharing. Einen Google Play Store sucht man allerdings (noch) vergeblich. Hervorgegangen ist Chrome OS Flex aus der Übernahme von Neverware durch Google im Jahre 2020. Für den Heimnutzer ist Chrome OS Flexkostenlos nutzbar. Die kommerzielle Nutzung und auch die durch Bildungseinrichtungen wird jedoch bezahlt werden müssen.

Für den Fall, dass ihr Chrome OS Flex ausprobieren möchtet, findet ihr alle Informationen auf der Chrome Enterprise Webseite. Derzeit handelt es sich allerdings noch um eine öffentliche Beta, in der auch noch verschiedene Bugs stecken können. Eine erste stabile Version wird in den kommenden Monaten erwartet.

Apple zieht iCloud-Passwort-Erweiterung für Chrome unter Windows wieder zurück

Erst gestern hatte ich vermeldet, dass Apple iCloud für Windows in Version 12.0 veröffentlicht hat, in dem unter anderem eine Erweiterung steckte, mit der sich in iCloud gespeicherte Passwörter auch über den Chrome-Browser nutzen lassen. Die Synchronisierung funktioniert dabei in beide Richtungen, so dass bei installierter Erweiterung auch Passwörter, die fortan in Chrome unter Windows erstellt werden, im iCloud Schlüsselbund gespeichert werden und somit anschließend auch in Safari auf dem iPhone, iPad und Mac bereitstehen. Ein wenig überraschend und ohne Begründung hat Apple dieses Update für iCloud für Windows 12.0 nun wieder zurückgezogen.

Während Apple selbst sich bisland nicht zu dem Vorgang geäußert hat, findet man im Netz verschiedene Berichte von Nutzern, laut denen die neue Chrome-Erweiterung in vielen Konfigurationen ohne Funktion blieb und unter anderem auch zu Problemen mit Apples Zwei-Faktor-Authentifizierung führte. Bleibt zu hoffen, dass Apple die Probleme kurzfristig in den Griff bekommt und eine neue Version veröffentlicht.

Apple veröffentlicht iCloud-Passwort-Erweiterung für Chrome unter Windows

Windows-Usern, die als Browser auf Google Chrome setzen, steht eine neue Erweiterung zur Verfügung, die Apple heimlich, still und leise in der vergangenen Nacht veröffentlicht hat. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung, mit der sich in iCloud gespeicherte Passwörter über den Chrome-Browser nutzen lassen. Die Erweiterung kommt im Zusammenhang mit iCloud für Windows in Version 12.0 auf die Rechner. Nach dessen Installation findet man in der Liste der verfügbaren Dienste einen neuen "Passwörter"-Bereich über den sich ein Dialog öffnen lässt, mit dem man die Erweiterung in Chrome installieren kann. Apple schreibt dazu:

iCloud Passwords allows you to use the same strong Safari passwords you create on your Apple device, with Chrome on Windows.

Die Synchronisierung funktioniert dabei in beide Richtungen, so dass bei installierter Erwieterung auch Passwörter, die fortan in Chrome unter Windows erstellt werden, im iCloud Schlüsselbund gespeichert werden und somit anschließend auch in Safari auf dem iPhone, iPad und Mac bereitsetehen.

Kurz vor Apples Bildungs-Event: Acer stellt Chrome OS Tablet für Schulen vor

Am heutigen Abend findet bekanntermaßen ein Apple-Event zum Thema Bildung statt. Bevor sich der iPad-Hersteller hier aber wohl vermutlich auch zu einer neuen Niedrigpreis-Strategie für den Bildungsmarkt äußern wird, grätscht ihm einer der Konkurrenten in die Parade. So hat Google gemeinsam mit Acer das erste Chrome OS Tablet vorgestellt. Das Acer Chromebook Tab 10 ist somit das erste Tablet, welches unter Googles Chrome OS Betriebssystem läuft. Ähnlich wie es Apple offensichtlich mit dem iPad plant, soll das Acer Chromebook Tab 10 ein ideales, leichtgewichtiges Gerät für den Einsatz in Schulen mit Touch- und Stylus-Funktionalitäten sein. Es verfügt über ein 9,7" großes und mit 2.048 x 1.536 Pixeln auflösendes Display, einen 6-Kern 3399 RockChip Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher, 32 GB Speicherkapazität, eine 2 Megapixel HD-Webcam auf der Vorder- und eine 5 Megapixel Kamera auf der Rückseite. Der Akku soll 9 Stunden lang durchhalten, ehe er über seinen USB-C Anschluss wieder geladen werden muss.

Im Lieferumfang des Chromebook Tablet befindet sich jeweils ein passiver Chromebook Wacom EMR Stylus, der weder geladen oder mit dem Gerät verbunden werden muss. Dank Maschinenlernen soll er ein "natürliches Schreiben" ohne Verzögerungen ermöglichen. Das Acer Chromebook Tab 10 geht ab April für 329,- US-Dollar über den Ladentisch. Ein Preis, von dem erwartet wird, dass Apple ihn heute Abend unterbieten wird.

Endlich: Google sagt ruckelnden und springenden Webseiten den Kampf an

Manch einer mag es schon wieder verdrängt oder vergessen haben, dass Apple mit iOS 9 einst sogar die Möglichkeit einführte, Content- und Werbeblocker auf seinem iPhone und iPad zu installieren. Nach einem anfänglichen Hype flachte das Interesse schnell wieder ab und wich einer Diskussion über Werbung im Internet und in Apps. Während man hier sicherlich geteilter Meinung sein kann, steht eines sicherlich fest: Die Art und Weise, wie die Werbung implementiert wird, spielt eine große Rolle. In letzter Zeit fällt es mir immer häufiger auf, dass man bereits dabei ist, eine Webseite zu lesen, ehe sie vollkommen unvermittelt an eine andere Stelle springt. Der Grund hierfür sind nachgeladene Bilder - oder eben oftmals auch Werbung. Ein Paradebeispiel für eine App, in der dies auch in (un)schöner Regelmäßigkeit geschieht, ist die App von Sport1 (kostenlos im AppStore). Hier führt dies bei mir inzwischen dazu, dass ich mich schon gar nicht mehr zu meiner letzten Leseposition zurück scrolle, sondern die App genervt schließe.

Nun will sich mit Google endlich jemand dieser Thematik annehmen. Unter dem Stichwort "Scroll anchoring" möchte man dort verschiedene Techniken implementieren, die das unschöne und oft ruckartige Springen der Webseite verhindern. Bereits seit der Anfang Februar veröffentlichten Version 56 des mobilen Chrome-Browsers (kostenlos im AppStore) werden diese Techniken nach und nach umgesetzt. Allerdings macht es die große Vielfalt und Komplexität an Webseiten nicht gerade einfacht, schnell voranzuschreiten. Dennoch ist es beruhigend zu sehen, dass sich an dieser Front endlich etwas tut.

Mac-Tipp: Wiedergabe von selbststartenden Browser-Videos unterbinden

Den Namen Tim Berners-Lee kennt jeder, der schon einmal ansatzweise irgendwas mit Informatik zu tun gehabt hat. Er ist der Erfinder dessen, was wir heute als Internet kennen. Aktuell hat jener Pionier in einem Gastbeitrag für den Guardian die drei Dinge angeprangert, die ihn heute am meisten am Internet stören. Einen Punkt, den er dabei nicht aufgreift, sind selbststartende Videos. Zugegeben, die Punkte, die Berners-Lee anspricht, sind deutlich wichtiger und weitreichender, für den Nutzer aber beinahe ebenso nervig ist es, wenn man eine Webseite aufruft und von irgendwo auf einmal ein Sound ertönt weil ein (Werbe-)Video ungefragt anfängt zu laufen. Mal ganz abgesehen davon, dass sie nicht nur Bandbreite, sondern auch Performance am Mac kosten.

Gott sei Dank kann man sich gegen diese Videos wehren, wenn auch etwas umständlich. Der Blogger Kirk McElhearn hat nun die verschiedenen Optionen zusammengetragen, die einem dabei zur Verfügung stehen. Nutzt man als Browder Chrome oder Firefox am Mac, stehen einem zum Unterbinden der selbstspielenden Videos Plugins zur Verfügung, die einfach geladen und installiert werden können:

Nutzt man hingegen den vorinstallierten Safari-Browser, muss man sich eines kleinen Tricks bedienen. Hierzu beendet man zunächst Safari komplett und öffnet dann das Terminal. Hier gibt man dann den folgenden Befehl ein und bestätigt ihn anschließend mit Enter:

  • defaults write com.apple.Safari IncludeInternalDebugMenu 1

Anschließend kann man das Terminal wieder beenden und Safari neu starten. Hier findet man nun ein neues Menü namens Debug, in dem man anschließend im Untermenü "Media Flags" den Punkt "Disallow Inline Video" aktiviert. Dieser führt dazu, dass künftig keine Videos mehr ungefragt gestartet werden.

Möchte man das Debug-Menü anschließend wieder ausblenden, funktioniert dies erneut im Terminal. Also wieder Safari beenden, Terminal starten, den folgenden Befehl eingeben und mit Enter bestätigen:

  • defaults write com.apple.Safari IncludeInternalDebugMenu 0

Möchte man sich den Umweg über das Debug-Menü komplett sparen, kann man die Funktion auch direkt mit den beiden folgenden, jeweils mit Enter zu bestätigenden Befehlen über das Terminal steuern:

  • defaults write com.apple.Safari WebKitMediaPlaybackAllowsInline -bool false
  • defaults write com.apple.Safari com.apple.Safari.ContentPageGroupIdentifier.WebKit2AllowsInlineMediaPlayback -bool false

Um die Befehle rückgängig zu machen, verwendet man dieselben Befehle, ersetzt das "false" am Ende jedoch durch ein "true".

WhatsApp ab sofort auch mit Web-Client

Auch wenn ich nach wie vor eine gewisse Abneigung gegen WhatsApp hege, hier aufgrund des allgemeinen öffentlichen Interesses halber ein kurzer Hinweis auf Neuerungen bei dem beliebten Messenger. Bereits seit einiger Zeit gab es Gerüchte, wonach die Facebook-Tochter nach Apps für verschiedene mobile Plattformen nun an einem Web-Client arbeiten würde. Dieser ist seit dem heutigen Abend verfügbar. Allerdings gibt es aktuell noch diverse Einschränkugen. So wird derzeit ausschließlich Googles Chrome-Browser unterstützt. Eine Ausweitung auf Firefox, Safari und Co. soll demnächst folgen. Und auch appseitig ist man unter iOS derzeit noch abgekoppelt. Lediglich die neuesten Versionen der Android-, Windows Phone- und Blackberry-Apps spielen mit dem Web-Client zusammen.

Möchte man den Client nutzen, öffnet man die zugehörige Internetseite in Chrome und erhält daraufhin einen QR-Code angezeigt, den man mit dem Smartphone abfotografiert, um mit seinem WhatsApp-Konto eingeloggt zu werden. Ein wenig umständlich, aber vermutlich in der Tat noch die komfortabelste Methode. (via 9to5Google)