M3 Chip und A17 Bionic Chip könnten in TSMCs verbessertem N3E-Verfahren gefertigt werden

Überlegt ihr, in nächster Zeit ein neues Apple-Produkt zu kaufen? Dann könnte es eventuell sinnvoll sein, dies lieber bald als später zu tun. Während derzeit aufgrund der weltpolitischen Lage so gut wie alles teurer wird, darf dies anscheinend auch bei Apple-Produkten erwartet werden. Zu erleben war dies erst kürzlich in Japan, wo die Preise teilweise um bis zu 25% angehoben wurden. Diese Entwicklung könnte sich demnächst auch in anderen Märkten wiederholen. Einem aktuellen Bericht von Bloomberg zufolge dürften die Chips von Apples Haus- und Hofproduzent TSMC demnächst deutlich teurer werden. Dies liegt daran, dass der taiwanesische Produzent selbst höhere Preise für die benötigten Rohstoffe aufbringen muss. Hauptgrund ist neben der angesprochenen geopolitischen Lage auch die nach wie vor andauernde weltweite Chipkrise.
Unter anderem sah sich der japanische Zuliferer Showa Denko K.K. gezwungen, die Preise für seine an TSMC gelieferten Materialien zu verdoppeln. Dies verkündete jüngst Showa Denkos CFO Hideki Somemiya, der auch erwartet, dass TSMC diese Preissteigerung zumindest teilweise an seine Abnehmer weiterreichen wird. Die Situation dürfte sich frühestens im kommenden Jahr entspannen und sich somit auch auf die Preise von Apple-Produkten auswirken.
Durch die Corona-Pandemie ist Apple nicht nur gut gekommen, sondern kann auch als einer der Gewinner bezeichnet werden, wenn es so etwas denn überhaupt gibt. Die aktuelle geopolitische Lage in der Welt könnte nun allerdings dann auch Apple negativ betreffen. So erklärte mit TSMC (via Nikkei), Apples Haus- und Hofproduzent für Chips, dass man zur Zeit einen Rückgang in der Nachfrage nach Smartphones und PCs feststelle, den man zum Einen auf den Ukraine-Krieg, zum Anderen auch auf erneute Corona-Lockdowns in China zurückführe. Nachvollziehbar wäre dies, da vor allem in China aktuell ein Rückgang auch in Zahlen zu beobachten ist.
TSMC Chairman Mark Liu warnt auch vor steigenden Komponentenkosten aufgrund der aktuell schwierigen Situation auf der Welt. Der dadurch steigende Kostendruck könnte von den Anbietern auch an die Kunden durchgereicht werden. Allerdings handelt es sich bei den Aussagen vor allem um Zukunftsaussichten. Zum aktuellen Zeitpunkt kämpft TSMC nach wie vor damit, die Nachfrage nach Chips zu bedienen. Aus diesem Grund werde man auch die eigenen Wachstumsziele nicht nach unten korrigieren. Man werde sich zudem dahingehend umorganisieren, dass Bereiche, in denen nach wie vor Wachstum zu erwarten ist, priorisiert bedienen werde.
Vor dem Hintergrund der Aussagen von TSMC erscheint auch die kürzliche Meldung zu einer angeblichen Produktionskürzung beim aktuellen iPhone SE in einem neuen Licht. Apple hatte die Produktion angeblich um zwei bis drei Millionen Gerät zurückgefahren, da die Nachfrage offenbar geringer als erwartet ist.
Apples Entscheidung, künftig auch am Mac auf selbstdesigntes Apple Silicon und nicht mehr auf die Prozessoren des Marktführers Intel zu setzen, hatte mehrere Gründe. Einer davon war, dass Intels Entwicklungsgeschwindigkeit inzwischen deutlich nachgelassen hat und nicht mehr mit Apples Ansprüchen übereinstimmt. So verfügt Apples Chip-Fertigungspartner TSMC inzwischen über denen von Intel deutlich überlegene Fertigungstechnologien. Da bekommt man schon beinahe Mitleid, wenn Intel aktuell voller stolz verkündet (via CNET), seine Produktion bis zum Jahr 2025 auf die EUV (Extreme Ultraviolet Light) Technologie umstellen zu wollen. Zum Vergleich: TSMC nutzt diese Technologie seit dem A13-Chip, also seit 2019...
Durch die kürzeren Wellenlängen der EUV-Technologie ist es möglich, kleinere Profile auf die Chips zu gravieren, was diese kleiner, leistungsstärker und energieeffizienter macht. Die Ankündigung ist schon einigermaßen bitter für Intel, zumal man seine eigenen künftigen Technologien mit denen von TSMC vor drei Jahren vergleicht. Bleibt dennoch zu hoffen, dass Intel die Lücke zu TSMC wieder wird schließen können. Konkurrenz fördert schließlich Innovation.
Was man bei den Apple Silicon Prozessoren bedenken muss ist, dass Apple diese nur selbst designt aber nicht selbst produziert. Dies macht nämlich TSMC vornehmlich in Taiwan - und künftig auch in Deutschland? So hat nämlich ein Manager des Chip-Produzenten gegenüber Bloomberg verlauten lassen, dass man sich in Gesprächen mit der Bundesregierung befinde, hierzulande eine Chip-Fabrik in Betrieb zu nehmen. Ein möglicher Standort ist dabei noch nicht im Gespräch, ebenso wenig wie ein konkreter Zeitplan. Es wäre die erste Fertigungsstätte von TSMC in Europa. Auch TSMC Chairman Mark Liu berichtete bereits im Juni gegenüber Aktionären, dass man die Möglichkeiten einer Chip-Produktion in Deutschland abwäge.
Ohne Zweifel dürften die Gespräche auch vor dem Hintergrund der Einführung des "European Chips Act" stattfinden, in deren Rahmen die EU ab Anfang kommenden Jahres die lokale Chipproduktion fördern möchte. Aktuell beschränken sich die oben angesprochenen Gespräche auf die Finanzierung und mögliche Subventionierungen durch die deutsche Regierung. Zuletzt hatte sich vor allem die Region rund um München unter anderem mit einem Apple-Standort für die Chip-Entwicklung in Position gebracht, so dass durchaus denkbar wäre, dass hier auch ein TSMC-Standort entstehen könnte.
Mit dem taiwanesischen Chip-Hersteller TSMC hat Apple bereits seit Jahren einen zuverlässigen Partner an seiner Seite, der unter anderem auch für die Fertigung der Apple Silicon Prozessoren im Mac und auch im iPhone verantwortlich ist. Ein aktueller Bericht von den Kollegen von The Information wirft aktuell einen genaueren Blick auf die Partnerschaft und geht dabei auch auf Probleme bei der Umstellung auf die Fertigung im 3nm Verfahren, an dem TSMC aktuell arbeitet. Während der A15 Chip aus dem iPhone 13 noch im 5nm Verfahren gefertigt wird, wurde erwartet, dass das iPhone 14 im kommenden Jahr bereits mit einem im 3nm Verfahren gefertigten Chip ausgestattet sein wird. Dies würde dann abermals einen Leistungssprung bei gesunkenem Energieverbrauch bedeuten. Wie es aussieht, wird es dazu aber aufgrund von Problemen bei TSMC nicht kommen. Stattdessen wird wohl auch der erwartete A16 Chip erneut im 5nm Verfahren gefertigt, was der Konkurrenz ein wenig mehr Zeit einräumen würde, die Lücke zu Apple zu schließen. Nichts desto trotz wird auch weiterhin davon ausgegangen, dass TSMC der erste Chipfertiger sein wird, der auf die Fertigung im 3nm Verfahren umsteigen wird können.
Inzwischen zeichnet Apple für einen Großteil des Umsatzes von TSMC verantwortlich, was auch der Grund dafür ist, dass der iPhone-Fertiger eine "VIP"-Behandlung bei seinem Chipproduzenten genießt. Und obwohl Apple ein sehr anspruchsvoller Kunde sein, ist die Partnerschaft zwischen den beiden Schwergewichten "mostly positive", wie ehemalige und aktuelle Mitarbeiter den Kollegen von The Information bestätigen.
Der weltweite Chip-Markt befindet sich derzeit in seiner schwersten Krise seit Jahren. Während in Deutschland bereits Auto-Werke dicht machen müssen, weil es schlicht an Nachschub für benötigte Elektronik-Bauteile fehlt, ist natürlich auch der Computermarkt besonders schwer betroffen. Apple hat hierauf bereits reagiert und Teile der Chip-Produktion für das iPhone bei seinem taiwanesischen Haus- und Hof-Lieferanten TSMC umstellen lassen. So wurde die Produktion vpn Chips für ältere iPhone-Generationen zurückgefahren, um die so freigewordenen Kapazitäten für das iPhone 13 zu verwenden, wie die DigiTimes berichtet.
Apple verkauft auch weiterhin das iPhone 12, iPhone 12 mini, iPhone 11 und iPhone SE in seinem Online Store und lässt entsprechend auch weiterhin diese Modelle produzieren. Die Liefersituation bei der aktuellen iPhone 13 Generation ist derzeit angespannt - auch wegen fehlender Chips für die Geräte. Ähnliches gilt auch für die älteren Geräte, wo sich die Situation durch die Umverteilung der Produktionskapazitäten nun weiter verschärfen dürfte.
Die weltweite Chip-Krise hält nun schon seit einigen Monaten an und ein schnelles Ende ist nach wie vor nicht in Sicht. So soll sie einem aktuellen Bericht von Nikkei Asia auch noch bis weit in das Jahr 2022 anhalten, was wohl Apple auch zu spüren bekommen wird. Während die Versorgung aufgrund von langfristigen Verträgen mit Fertigungspartner TSMC wohl gesichert sein dürfte, wird auch Apple jedoch künftig wohl tiefer für die Chips in den eigenen Geräten in die Tasche greifen müssen. Bereits kürzlich wurde darüber spekuliert, ob diese zusätzlichen Kosten dann auch an den Kunden durchgereicht werden. Bei den Preiserhöhungen bei TSMC soll es sich demnach um die größte Erhöhung innerhalb der letzten zehn Jahre handeln.
Neben den knappen Rohstoffen für die Chips spielt bei TSMC allerdings auch die rasante Weiterentwicklung der Fertigungstechniken eine Rolle. So gab es kürzlich Berichte, wonach iPhones und Macs bereits im kommenden Jahr mit im 3nm Verfahren gefertigten Chips basieren könnten. Ab 2024 möchte TSMC dann sogar im 2nm Verfahren fertigen.