Dei deutsche Corona-Warn-App steht ab sofort für alle unterstützten Geräte zum Download im iOS AppStore und im Google Play Store bereit und kann über den folgenden Link aus dem Store geladen werden: Corona-Warn-App. Wie bereits mehrfach in den vergangenen Tagen möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal betonen, dass ich die Nutzung der App absolut befürworte. Sinnvoll eingesetzt werden kann sie nämlich nur dann, wenn möglichst viele Nutzer, sie auf ihren Geräten installieren und nutzen. Aus diesem Grund möchte ich auch meine Leser zur Nutzung der App ermuntern.
Voraussetzung hierfür ist, dass man auf seinem iPhone das Betriebssystem auf mindestens iOS 13.5 aktualisiert und Bluetooth aktiviert hat. Die Entwickler haben bei der Programmierung der App darauf geachtet, dass sich dies nicht stark auf die Akkulaufzeit des Geräts auswirkt. Darüber hinaus muss auch das "COVID-19-Kontaktprotokoll" aktiviert werden. Hierzu wird man beim ersten Start der App aufgefordert, ähnlich wie Apps zum Beispiel die Erlaubnis für das Versenden von Push-Notifications anfragen. Die entsprechende Funktion findet man zudem in den Geräte-Einstellungen unter "Datenschutz > Health > COVID-19-Kontaktprotokoll", wo man sie bei Bedarf auch wieder deaktivieren kann.

Die größten Bedenken hinsichtlich der App herrschen dem Vernehmen nach vor allem beim Thema Datenschutz. Speziell diesem Punkt wurde bei der Entwicklung der App jedoch eine hohe Beachtung geschenkt. So werden beim Tracing werden keinerlei persönliche Daten übertragen, noch kann auf Basis des zufällig erstellten Bluetooth-Schlüssels auf eine Person rückgeschlossen werden. Alle Details dazu habe ich hier im Blog zusammengestellt. In Zeiten, in denen Milliarden von Menschen Facebook, Google, Amazon, Instagram und WhatsApp nutzen, ist es beinahe schon tragisch wenn man sich mit Verweis auf den Datenschutz auf die Installation einer App verzichtet, die der eigenen Gesundheit und dem Wohl der Gesellschaft dient. Sollte man sich nach anfänglicher Nutzung dazu entscheiden, die App doch nicht mehr nutzen zu wollen, kann man sie komplett zurücksetzen und auf diese Weise auch sämtliche Daten löschen.
Selbstverständlich sei angemerkt, dass die App sicherlich, trotz aller Investitionen in Millionenhöhe vom Start weg nicht perfekt sein wird. Einer Prüfung des TÜVit hat allerdings ergeben, dass zumindest der Datenschutz in vollem Umfang gegeben ist. Ich möchte nicht als Anwalt der App auftreten. Allerdings existieren seit Jahren Bugs und Sicherheitslücken in den verschiedensten Softwaresystemen von Apple, Microsoft, Google, Facebook und Co., gegen die nicht dermaßen Sturm gelaufen wird, wie gegen die Corona-Warn-App. Ein Ungleichgewicht, das ich vor dem Hintergrund einer beispiellosen Pandemie, der sich die Welt nach wie vor gegenübersieht, nicht nachvollziehen kann.
Nichts desto trotz ist die Nutzung der App in Deutschland freiwillig, was absolut zu begrüßen ist. Ebenso ist es zu begrüßen, wenn sich Nutzer im Vorfeld der Installation der App über die Funktionsweise, die erfassten Daten und den Datenschutz informieren. Hierzu gibt es nachfolgend eine kleine Linksammlung zu den wichtigsten Informationen im Zusammenhang mit der App:
Die Funktionsweise der App basiert auf einer von Apple und Google gemeinsam entwickelten Bluetooth-Technologie, die inzwischen in die aktuellen Versionen der Betriebssysteme iOS und Android integriert ist. Sie kann jedoch nicht aktiviert werden, solange keine App auf dem Gerät installiert ist, die darauf zugreift. Hat man die entsprechende App installiert und das "COVID-19-Kontaktprotokoll" aktiviert, tauscht das eigene Gerät mit anderen aktivierten Geräten per Low-Energy Bluetooth zufällig generierte Krypto-Schlüssel aus. Diese Schlüssel werden permanent gewechselt, so dass es nicht möglich ist, auf einen konkreten Nutzer Rückschlüsse zu ziehen. Die Technologie sieht zudem vor, die Signalstärke des anderen Geräts auszuwerten. Hierdurch möchte man Kontakte ausfiltern, die beispielsweise durch eine Scheibe hindurch oder beim Warten an einer Ampel aus einem anderen Auto festgestellt werden.
Wird ein Nutzer positiv auf COVID-19 getestet, kann er das Testergebnis in der App teilen. Dies geschieht entweder über einen QR-Code, den man von dem zuständigen Testcenter erhält oder durch eine TAN. Hat man sich als positiv getestet gemeldet, wird der eigene Krypto-Schlüssel an den Backend-Server und von hier an alle anderen Geräte gesendet. Dort wird dann auf Basis des Kontaktprotokolls anonym geprüft, ob man sich in der Nähe des positiv getesteten Nutzers aufgehalten hat. Ist dies der Fall, wird man entsprechend informiert und über die weitere Vorgehensweise aufgeklärt. Das Kontaktprotokoll kann jederzeit in den Geräte-Einstellungen unter "Datenschutz > Health > COVID-19-Kontaktprotokoll > Kontaktüberprüfungen" eingesehen werden.

Die weltweite Corona-Pandemie ist noch lange nicht überstanden und die Nutzung der App kann dazu beitragen, Infektionsketten schneller und einfacher nachzuverfolgen, wenn genügend Menschen sie nutzen. Mittelfristig wird zudem angestrebt, dass sie auch kompatibel zu den Apps anderer europäischer Länder wird, wodruch die Nachverfolgung der Infektionsketten auch grenzübergreifend möglich wäre. Dies dürfte uns dabei helfen, auch möglichst bald wieder unserem Wunsch nach Urlaub im Ausland nachzukommen und zur Normalität zurückzukehren. Die deutsche Corona-Warn-App kann ab sofort über den folgenden Link aus dem iOS AppStore geladen werden: Corona-Warn-App
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