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Rolle rückwärts: Apple erlaubt nun doch wieder die Verwendung von MDM-Technologien für Screentime-Apps

Im Vorfeld der WWDC flogen einigermaßen die Fetzen zwischen verschiedenen Entwicklern und Apple bezüglich des Vorgehens gegen Apps, die dieselbe Funktionalität anbieten, wie Screentime in iOS 12. Apple begründete das Entfernen diverser Apps damit, dass diese unrechtmäßig Mobile Device Management (MDM) Technologien verwenden würden, um die Funktionalität anzubieten. Hieraus würden sich laut Apple Datenschutzprobleme ergeben, denen man Einhalt gebieten müsse. Die Entwickler wiederum beschwerten sich, dass Apple keine APIs für die Funktionalität anbieten würde und zudem in Sachen Kommunikation zu wünschen übrig ließ.

Offenbar ist die Kritik (oder vielleicht einfach auch nur die öffentliche Wahrnehmung) in Cupertino angekommen, denn nun macht man eine Rolle rückwärts. Bei der traditionellen Überarbeitung der AppStore Richtlinien hat Apple nun eine neue Passage eingefügt, nach der die Nutzung der MDM-Technologien für Screentime-Funktionalitäten nun doch wieder erlaubt ist, solange die Entwickler festgelegte Datenschutzrichtlinien einhalten. So heißt es in der neuen Richtlinie 5.5:

You must make a clear declaration of what user data will be collected and how it will be used on an app screen prior to any user action to purchase or otherwise use the service. MDM apps must not violate local laws. Apps offering MDM services may not sell, use, or disclose to third parties any data for any purpose, and must commit to this in their privacy policy. Apps that do not comply with this guideline will be removed from the App Store and you may be removed from the Apple Developer Program.

Apple musste sich zu dem Thema zuletzt jede Menge Kritik gefallen lassen, da man hinter dem Vorgehen auch eine Behinderung des Wettbewerbs im AppStore zugunsten der eigenen Produkte sehen konnte. Unter ancderem hatte der "Vater des iPod" Tony Fadell sein ehemaliges Unternehmen Apple aufgefordert, Entwicklern APIs zur Verfügung zu stellen, um ihnen die Entwicklung ihrer Apps wieder zu ermöglichen. Das jetzt erfolgte Vorgehen stellt hierzu nun eine andere Möglichkeit dar.

Vor der WWDC: Entwickler fordern von Apple öffentliche APIs zur Umsetzung von Screentime-Funktionalitäten

Der Streit zwischen Apple und den Entwicklern über die Implementierung von Schnittstellen (APIs) für die Überwachung der Smartphone-Nutzungszeiten von Kindern geht kurz vor Beginn der WWDC in die nächste Runde. So haben sich inzwischen ein Dutzend Entwickler zusammengeschlossen und eine gemeinsame Forderung unter dem Titel "Time to put kids first." an Apple verfasst. Auf der geschalteten Webseite Screen Time API fordert man dabei öffentliche APIs, die von den Entwicklern genutzt werden können, um in ihren Apps ähnliche Funktionalitäten anbieten zu können, wie Apple selbst dies seit iOS 12 in seiner "Screentime"-Funktion tut. Dabei liefert man sogar bereits Vorlagen für entsprechende APIs inkl. Codebeispielen und Ablaufdiagrammen, wie diese funktionieren.

Zu den teilnehmenden Entwicklern gehören laut der New York Times OurPact, Kidslox, Qustodio, Screen Time Labs, Safe Lagoon, MMGuardian, Boomerang, Family Orbit, Netsanity, unGlue, Mobicip, Activate Fitness, Parents Dans Les Parages, Lilu, FamilyTime, Bosco und Tittle. Apple war in den vergangenen Monaten verstärkt gegen Apps, die der Screentime-Funktion ähnliche Apps anboten vorgegangen und hat diese aus dem AppStore entfernt. Während man dies mit Sicherheits- und Datenschutzbedenken begründete, werfen Zeitpunkt und Art des Vorgehens nicht unbedingt das beste Licht auf Cupertino. Unter anderm hatte auch der ehemaligen hochrangige Apple-Manager Tony Fadell die Entwickler zu einem entsprechenden Vorgehen ermutigt und ergänzt, dass dies am besten noch vor Beginn der WWDC geschehen sollte.

Bislang lässt sich noch nicht absehen, ob und wenn ja wie Apple auf die Kritik und die API-Forderung auf der morgen beginnenden WWDC reagieren wird. Aufgrund der öffentlichen Aufmerksamkeit sollte man sich jedoch eine wie auch immer gelagerte Antwort überlegen und am besten in der Tat die geforderten APIs bereitstellen, um jegliche Diskussionen um eine Behinderung des Wettbewerbs direkt im Keim zu ersticken.

Apple CEO Tim Cook im Interview zu digitaler Gesundheit und Screentime in iOS

Die Apple-Woche bot wieder einiges an Diskussionen, wie unter anderem der Streit um das Logo des Apfelroute-Radwegs in Deutschland oder auch die Beschwerden von App-Entwicklern, deren Apps Apple mutmaßlich wegen der Ähnlichkeit zur eigenen Screentime-Funktion aus iOS 12 aus dem AppStore entfernt wurden. Zu letzterem hat sich Apple CEO Tim Cook nun neben weiteren Themen in einem Interview mit ABC News noch einmal geäußert und dabei noch einmal betont, dass es Apple dabei nicht um die Einschränkung des Wettbewerbs mit den App-Entwicklern gehe, sondern um den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer. Dies war im Prinzip auch schon der Kern der Pressemitteilung, die Apple Anfang der Woche zu dem Thema ausgab.

Generell ging es in dem Interview vor allem um die digitale Gesundheit (Digital Health), die Apple mit verschiedenen Funktionen in iOS 12 adressiert hatte. Cook sagte dazu, dass er möchte das das Leben der Nutzer durch das iPhone bereichert wird, man jedoch etwas dagegen tun müsse, sollte die Nutzung über ein gesundes Maß hinausgehen:

"We make money if we can convince you to buy an iPhone, but I don’t want you using the product a lot. What we want to build are products to enrich your life. Do something you couldn’t do without it. That’s what gets us excited."

Cook selbst zeigte sich überrascht, wie oft er selbst am Tag zum iPhone greife. Laut iOS 12 seien dies ca. 200 Mal gewesen. Er selbst hätte lediglich auf die Hälfte davon getippt. Dies sei für ihn alarmierend gewesen, weswegen das Thema bei Apple weiter nach oben auf der Agenda gerückt sei. Vor allem auch, weil man auf diese Weise die Smartphone-nutzenden Kinder schützen müsse. Durch die Funktionen in iOS 12 sei dies möglich und Apple habe jede Menge Zuschriften von Eltern erhalten, die dankbar für die neuen Möglichkeiten sind. Diese sollen auch in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.

Bei all dem hat Apple laut Cook aber stets die Privatsphäre seiner Nutzer im Auge. In dem Moment wo man die Nutzung von Smartphone oder des Internets analysiert, erfährt man eine Menge über die Nutzer. Bei Apple sei jedoch nicht der Nutzer das Produkt, weswegen man an diesen Daten nicht interessiert sei. Eine Aussage, die man so bereits mehrfach vom Apple CEO gehört hat. Auch aus diesem Grunde sei man gegen Apps vorgegangen, die Technologien aus dem Mobile Device Management genutzt haben, um an Nutzungsstatistiken zu gelangen und eine Screentime-ähnliche Funktion bereitzustellen. Grundsätzlich würde man den Ansatz dieser Apps begrüßen, allerdings muss dies immer unter Berücksichtigung der Privatsphäre geschehen.



ABC News

Nach Einführung von Screentime: Apple entfernt reihenweise Apps mit ähnlicher Funktion

Mit iOS 12 hat Apple im vergangenen Jahr im Rahmen seiner "Digital Health" Initiative auch die neue Screentime-Funktion eingeführt. Interessierte Nutzer können sic h hierüber über ihr Nutzungsverhalten am iPhone informieren, dieses daraufhin anpassen oder auch Nutzungszeiten für bestimmte Apps festlegen. Für Eltern ist die neue Funktion insbesondere interessant, da sie über die Funktion auch das Nutzungsverhalten ihrer Kinder im Auge behalten und allgemeine oder auch auf bestimmte App-Genres begrenzte Nutzungszeiten festlegen. Prinzipiell waren ähnliche Funktionalitäten auch schon vor iOS 12 über bestimmte Apps möglich, die diese bereitstellten. Seit der Veröffentlichung von iOS 12 geht Apple allerdings verstärkt gegen eben diese Apps vor und entfernt sie sogar teilweise ohne Vorwarnung aus dem AppStore, wie ein aktueller Bericht der New York Times offenlegt.

Die betroffenen Entwickler reagieren natürlich entsprechend empört, beraubt sie Apple mit dem Vorgehen teilweise gleich ihrer kompletten Einkommensquelle. Mit Kaspersky geht unter anderem ein namhaftes Unternehmen diesbezüglich gegen Apple vor und klagt gegen die Ausnutzung der eigenen Position, die Apple auf diese Weise umsetzen würde. Nach dem Artikel der New York Times wandte sich schließlich der MacRumors-Leser in einer E-Mail an Apple CEO Tim Cook, um seinen Unmut zum Ausdruck zu bringen. Die Antwort bekam er schließlich von Apples Marketing-Chef Phil Schiller mit dem folgenden Wortlaut:

Thank you for being a fan of Apple and for your email.

I would like to assure you that the App Store team has acted extremely responsibly in this matter, helping to protect our children from technologies that could be used to violate their privacy and security. After you learn of some of the facts I hope that you agree.

Unfortunately the New York Times article you reference did not share our complete statement, nor explain the risks to children had Apple not acted on their behalf. Apple has long supported providing apps on the App Store, that work like our ScreenTime feature, to help parents manage their children’s access to technology and we will continue to encourage development of these apps. There are many great apps for parents on the App Store, like “Moment - Balance Screen Time” by Moment Health and “Verizon Smart Family” by Verizon Wireless.

However, over the last year we became aware that some parental management apps were using a technology called Mobile Device Management or “MDM” and installing an MDM Profile as a method to limit and control use of these devices. MDM is a technology that gives one party access to and control over many devices, it was meant to be used by a company on it’s own mobile devices as a management tool, where that company has a right to all of the data and use of the devices. The MDM technology is not intended to enable a developer to have access to and control over consumers’ data and devices, but the apps we removed from the store did just that. No one, except you, should have unrestricted access to manage your child’s device, know their location, track their app use, control their mail accounts, web surfing, camera use, network access, and even remotely erase their devices. Further, security research has shown that there is risk that MDM profiles could be used as a technology for hacker attacks by assisting them in installing apps for malicious purposes on users’ devices.

When the App Store team investigated the use of MDM technology by some developers of apps for managing kids devices and learned the risk they create to user privacy and security, we asked these developers to stop using MDM technology in their apps. Protecting user privacy and security is paramount in the Apple ecosystem and we have important App Store guidelines to not allow apps that could pose a threat to consumers privacy and security. We will continue to provide features, like ScreenTime, designed to help parents manage their children’s access to technology and we will work with developers to offer many great apps on the App Store for these uses, using technologies that are safe and private for us and our children.

Thank you,

Phil

Den Worten Schillers zufolge geht es Apple also angeblich weniger darum, die eigene Implementierung der Screentime-Funktion gegenüber den Drittanbieter-Apps zu bevorzugen, sondern durch diese Apps entstehenden Datenschutzproblemen einen Riegel vorzuschieben. Diese nutzen offenbar Apples Mobile Device Management (MDM) Technologien aus, um die eigentlich für andere Apps nicht einsehbaren Nutzungsstatistiken auf dem Gerät auszulesen und auszuwerten.

Ob man dieser Begründung Glauben schenken möchte, muss jeder selbst entscheiden. Etwas merkwürdig mutet in diesem Zusammenhang der Zeitpunkt an, seit dem Apple gegen die Drittanbieter-Apps vorgeht. Hatte man sie vor der Veröffentlichung von iOS 12 offenbar noch toleriert, sieht dies nach der Veröffentlichung und der damit verbundenen Einführung von Apples Screentime komplett anders aus. Auf der anderen Seite ist Apple durchaus dafür bekannt, die Privatsphäre seiner Nutzer zu schützen und auch nach außen zu verteidigen. Dies betont man dann auch noch einmal in einem weiteren in der vergangenen Nacht ausgegebenen offiziellen Statement, welches man als Pressemitteilung veröffentlicht hat. Dort schreibt Apple, dass man vor zwei Jahren überhaupt erst darauf aufmerksam wurde, dass einige Apps MDM-Technologien auszunutzen, um ihre Funktion zur Verfügung zu stellen, woraufhin man seine AppStore-Richtlinien entsprechend anpasste und begann, gegen diese vorzugehen:

Apple has always believed that parents should have tools to manage their children’s device usage. It’s the reason we created, and continue to develop, Screen Time. Other apps in the App Store, including Balance Screen Time by Moment Health and Verizon Smart Family, give parents the power to balance the benefits of technology with other activities that help young minds learn and grow.

We recently removed several parental control apps from the App Store, and we did it for a simple reason: they put users’ privacy and security at risk. It’s important to understand why and how this happened.

Over the last year, we became aware that several of these parental control apps were using a highly invasive technology called Mobile Device Management, or MDM. MDM gives a third party control and access over a device and its most sensitive information including user location, app use, email accounts, camera permissions, and browsing history. We started exploring this use of MDM by non-enterprise developers back in early 2017 and updated our guidelines based on that work in mid-2017.

MDM does have legitimate uses. Businesses will sometimes install MDM on enterprise devices to keep better control over proprietary data and hardware. But it is incredibly risky—and a clear violation of App Store policies—for a private, consumer-focused app business to install MDM control over a customer’s device. Beyond the control that the app itself can exert over the user's device, research has shown that MDM profiles could be used by hackers to gain access for malicious purposes.

Parents shouldn’t have to trade their fears of their children’s device usage for risks to privacy and security, and the App Store should not be a platform to force this choice. No one, except you, should have unrestricted access to manage your child’s device.

When we found out about these guideline violations, we communicated these violations to the app developers, giving them 30 days to submit an updated app to avoid availability interruption in the App Store. Several developers released updates to bring their apps in line with these policies. Those that didn’t were removed from the App Store.

We created the App Store to provide a secure, vibrant marketplace where developers and entrepreneurs can bring their ideas to users worldwide, and users can have faith that the apps they discover meet Apple’s standards of security and responsibility.

Apple has always supported third-party apps on the App Store that help parents manage their kids’ devices. Contrary to what The New York Times reported over the weekend, this isn’t a matter of competition. It’s a matter of security.

In this app category, and in every category, we are committed to providing a competitive, innovative app ecosystem. There are many tremendously successful apps that offer functions and services similar to Apple’s in categories like messaging, maps, email, music, web browsers, photos, note-taking apps, contact managers and payment systems, just to name a few. We are committed to offering a place for these apps to thrive as they improve the user experience for everyone.

Das Timing gibt dem ganzen Vorgehen dann allerdings doch ein kleines G'schmäckle, zumal verschiedene Entwickler sich auch darüber beschwerten, dass sich Apple auch auf mehrmalige Nachfrage äußerst unkooperativ zeigte und keine konkreten Antworten auf die Frage, was man denn genau an seiner App ändern solle, um sie wieder AppStore-kompatibel zu machen, lieferte.

Phil Schiller betont in seiner oben zu lesenden Antwort allerdings auch, dass Apple mit den betroffenen Entwicklern inzwischen daran arbeite, künftig entsprechende Möglickeiten anzubieten, dass auch sie auf legale Art und Weise die benötigten Daten für die Auswertung erhalten können. Die einzige Möglichkeit hierzu wäre wohl die Einführung von entsprechenden APIs, auf die die Entwickler zugrifen können. Genau dies fordert übrigens auch der ehemalige hochrangige Apple-Manager Tony Fadell (auch gerne als "Vater des iPod" bezeichnet) in mehreren Tweets. Ob Apple dieser Forderung bereits mit iOS 13 nachkommen wird, erfahren wir wohl spätestens Anfang Juni auf der diesjährigen WWDC.

Apple gestaltet Downtime der Bildschirmzeit-Funktion mit iOS 12.2 deutlich flexibler

Mit iOS 12 führte Apple eine neue Maßnahme zur Verbesserung der sogenannten "Digital Health" auf seinen iOS-Geräten ein. Über die Einstellung "Bildschirmzeit" können nutzer für sich selbst oder auch für die Kinder der Familie bestimmte Zeiten festlegen, in denen das Gerät oder auch einfach nur bestimmte Apps nutzbar sind. Auch wenn ich von dieser Form der Selbstregulierung nicht unbedingt überzeugt bin, ist die Idee, Bildschirmzeiten für Kinder festzulegen und technisch zu regulieren eine sinnvolle Idee. Mit iOS 12.2. wird Apple diese Möglichkeit nun noch ein ganzes Stück flexibler gestalten.

So bieten die zugehörigen Einstellungen künftig die Möglichkeit, die Zeiten für die sogennante "Downtime" taggenau zu steuern (via Sam Spencer). Bislang konnte man lediglich Zeiten definieren, die dann für jedemn Wochentag gleich galten. Mit iOS 12.2 können diese Zeiten für jeden Tag individuell festgelegt werden. So können beispielsweise für das Wochenende andere Zeiten festgelegt werden, als für Werktage.

Das Dilemma in Zahlen: Smartphone-Nutzung steigt, obwohl die Nutzer dies vermeiden wollen

Mit iOS 12 hat Apple eine neue Initiative namens "Digital Health" gestartet, die sich unter anderem in einem neuen Einstellungsbereich manifestiert, in dem sich User über ihre Nutzungsgewohnheiten informieren können, um sich so die eigene Smartphone-Nutzung vor Augen zu führen. Hierzu passend hat die Unternehmensberatung Deloitte im Rahmen seiner aktuellen Global Mobile Consumer Survey herausgefunden, dass ein US-amerikanischer Nutzer am Tag im Schnitt 52 Mal auf sein Smartphone-Display blickt. Dies ist ein weiterer Anstieg gegenüber den 47 Malen aus dem vergangenen Jahr, wie CNET berichtet.

Umso bemerkenswerter ist dabei, dass zwei Drittel der Nutzer eigentlich ihre Smartphone-Nutzung reduzieren möchten. Dies ist ein weiterer Anstieg von 54% im Vorjahr auf nun 63% und zeigt gleichzitig das Dilemma. Während ein Großteil der User ihre Nutzung eigentlich reduzieren möchten, steigt die Nutzung selbst gleichzeitig an. Vielleicht wäre es also doch an der Zeit, sich einmal intensiver mit dem Thema "Sucht" im Zusammenhang mit Smartphones zu beschäftigen.

Im Anschluss ein paar weitere interessante Fakten aus der Deloitte-Studie:

  • 14% der US-Amerikaner nutzen inzwischen eine Smartwatches (Vorjahr: 13%)
  • 20% der US-Amerikaner besitzen inzwischen einen smarten Lautsprecher (Vorjahr: 12%)
  • 57% der US-Amerikaner besitzen inzwischen ein Tablet (Vorjahr: 62%)
  • Die Nutzung von Siri und anderen Sprachassistenten ist im Jahresvergleich um 11% angestiegen

Letzteres wird vor allem darauf zurückgeführt, dass die Smartphone-Displays immer größer werden und auf diese Weise Tablets mehr und mehr unnötig machen.

Apple VP Greg Joswiak über die Digital Health Funktionen von iOS 12

Eine der großen Säulen von iOS 12 ist die neue Digital Health Initiative, die sich vor allem in der neuen Funktion namens "Bildschirmzeit" manifestiert. Hierüber möchte Apple dem Nutzer vor Augen führen, wieviel Zeit er eigentlich so am Tag mit seinem Smartphone verbringt und auf eine verantwortungsvollere Nutzung hinwirken. Greg Joswiak, Apples Vice President of worldwide iPod, iPhone, and iOS Product Marketing hat sich nun unter anderem hierzu in einem Interview mit Arianna Huffington geäußert.

Laut Joswiak ist es ein entscheidender Schritt, dem Nutzer Informationen zu seinen Nutzungsgewohnheiten zu geben, damit diesem bewusst wird, wie oft er eigentlich am Tag sein Smartphone in die Hand nimmt und welche Apps dabei am meisten Zeit beanspruchen. Dies konnten die meisten zwar schon vorher erahnen, dank Bildschirmzeit haben sie nun aber erstmals handfeste Daten hierzu. Ich persönlich bin hier allerdings nach wie vor skeptisch, ob dies irgendeinen Einfluss auf die Nutzungsgewohnheiten haben wird.

Eine weitere Aktion in Richtung einer verantwortungsvolleren Smartphone-Nutzung ist "Nicht stören während der Schlafenszeit", mit der Apple die Nutzer davor bewahren möchte, Nachrichten und Push Notifications zu checken, wenn sie nachts wach werden. Auf diese Weise möchte man sicherstellen, dass die Nutzer eine gute Nachtruhe haben. Auch hier bin ich allerdigns der Meinung, dass die Nutzer ihre Benachrichtigungen so oder so checken werden, wenn sie dies wollen.

Dannoch glaubt Joswiak, dass die Gesellschaft von Apple erwartet, Probleme wie eine exzessive Smartphone-Nutzung zu lösen. Mit der Digital Health Initiative möchte man dem nun Rechnung tragen, auch wenn es schwierig sei, ein derartiges gesellschaftliches Problem anzugehen.