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Übernahme bahnt sich an: Peloton entlässt 20% seiner Mitarbeiter und bekommt neuen CEO

Dass sich der Fitness-Anbieter Peloton aktuell in Schieflage befindet und Apple als möglicher Kandidat für eine Übernahme gilt, ist inzwischen bekannt. Auch Amazon und Nike sollen über eine mögliche Übernahme nachdenken. Und offenbar bereitet man sich bei Peloton inzwischen auch auf diesen Schritt vor. Wie CNN berichtet, wird das Unternehmen 20% oder anders ausgedrückt 2.800 seiner Mitarbeiter vor die Tür setzen und zudem einen neuen CEO bekommen. Der seit der Unternehmensgründung amtierende John Foley wird dabei durch Barry McCarthy ersetzt, ehemaliger CFO bei Spotify und Netflix. McCarthy wird zudem auch William Lynch als Präsident ersetzen. Sam Bowen, Senior Vice President of Hardware und Rob Barker, Commercial Operations Senior Vice President werden das Unternehmen ebenfalls verlassen. Auch die Lagerhaltung und die Vertriebswege werden auf den Prüfstand gestellt.

Durch die Restrukturierung erhofft man sich eine Trendwende bei den aktuell schwächelnden Zahlen. Im vergangenen Jahr verlor Peloton knapp 80% seines Wertes, was vor allem an dem extrem starken Jahr 2020 lag, in dem man pandemiebedingt viele neue Kunden gewinnen konnte. Dieses Wachstum brach jedoch 2021 stark ein.

Für Apple könnten sich durch eine Übernahme von Peloton in gleich mehrerer Hinsicht lohnen. Ob man auch das Geschäft mit den Trainingsrädern und Laufbändern fortführen würde, sei dahingestellt. Die Technologien im Hintergrund und der Pool an (auch internationalen) Trainern böten sich jedoch perfekt für eine Integration in Apple Fitness+ an.

Konkurrenz für Apple? Auch Amazon und Nike sollen an einer Übernahme von Peloton interessiert sein

Bereits vor einigen Tagen hieß es, dass der Sportgeräte-Hersteller Peloton in größere Schieflage geraten sei und das Apple aufgrund seiner Bestrebungen im Health-Bereich ein durchaus potenzieller Kandidat für eine Übernahme sein könnte. Doch Apple ist nicht das einzige "Big Tech" Unternehmen, welches dabei gehandelt wird. So hat das Wall Street Journal nun auch den Onlinhandel-Giganten Amazon ins Spiel gebracht. Angeblich hat das Bezos-Unternehmen sogar schon sein verbrieftes Interesse an einer Übernahme hinterlegt. Allerdings wird dabei auch direkt nachgeschoben, dass es genauso gut sein könnte, dass nichts aus einem möglichen Deal wird. Ähnlich wie Apple könnte jedoch auch Amazon Peloton auf verschiedene Arten in sein Portfolio einbinden. Unter anderem könnte Amazon verschiedene Peloton-Dienste im Rahmen seines Prime-Abonnements anbieten. Zudem versucht auch der Internehändler gerade ein weiteres Standbein im Fitness- und Gesundheitsbereich aufzubauen.

Als weiterer Kandidat könnte sich jedoch auch Sportartikel-Gigant Nike in Stellung bringen. So vermeldet die Financial Times, dass auch dei Amerikaner über eine Übernahme nachdenken sollen. Man kann davon ausgehen, dass auch dies noch nicht das Ende der Fahnenstange ist und sich in den kommenden Wochen noch weitere potenzielle Übernahmekandidaten aus der Deckung wagen werden. Allein die Marke Peloton hat sich schließlich in den vergangenen Jahren zu einem echten Zugpferd entwickelt. Nach Bekanntwerden der Übernahmegerüchte legte die Peloton-Aktie übrigens mal direkt um 25% zu.

Könnte Apple den Fitness-Anbieter Peloton übernehmen?

Apples Push in Richtung Fitness ist in den vergangenen Jahren und Monaten nicht zu übersehen. War die Apple Watch ursprünglich als modisches Accessiore geplant, hat man sie inzwischen voll und ganz auf die Themen Gesundheit und Fitness ausgerichtet. Der Start des Fitness-Dienstes Apple Fitness+ war nur der letzte Schritt, den Apple bislang gegangen ist. Und der nächste könnte folgen. Wenngleich all dies momentan noch reine Spekulation ist. Der bekannte Fitnessgeräte-Anbieter Peloton, der in einem Abomodell nicht nur seine Geräte vermietet, sondern dazu auch gleich noch die passenden Video-Workouts anbietet, ist zuletzt in bedenkliche Schieflage geraten.

Unter anderem berichtete CNBC jüngst, dass Peloton vorübergehend die Produktion der hauseigenen Fitnessräder und Laufbänder gestoppt habe, da die Nachfrage durch die Nutzer zuletzt extrem nachgelassen habe. Um Kosten zu sparen, sei daher die Produktion des Bike, Bike+ und des Tread für einen Zeitraum von sechs Wochen bis sechs Monate gestoppt worden. Ende letzten Jahres hatte man den Preis seines Einstiegs-Bike bereits um knapp 20% gesenkt. Zudem wurde bekannt, dass man plant, 40% der Mitarbeiter im Vertriebs- und Marketingbereich zu entlassen.

In einer Pressemitteilung im Vorlauf zur in Kürze anstehenden Bekanntgabe der Quartalszahlen erklärt Peloton CEO John Foley, dass sein Unternehmen verschiedene Maßnahmen ergreifen werde, um seine Profitabilität zu verbessern und die Kosten zu optimieren. Der Aktienkurs von Peloton gab daraufhin um 24% nach. Nicht hilfreich sind dabei auch zuletzt aufgekommene Meldungen, wonach das Unternehmen Marktanteile im Bereich "Connected Fitness" verloren habe. Unter anderem an Apple mit seiner Kombination aus Apple Watch und Apple Fitness+.

All dies veranlasst die Kollegen von The Information zu der Vermutung, dass Pelotons aktueller Zustand auf eine Übernahme durch ein größeres Unternehmen hinauslaufen könnte. Apple sei dabei einer der üblichen Verdächtigen:

If Peloton is to have a future, it would be better off as part of a bigger, more diversified company. Apple is an ideal candidate to take on that project. It has the Fitness+ subscription service for classes and it markets the Apple Watch as a device that can help with jogging and other exercise activities. It could close Peloton's stores and sell the equipment through its own stores. And hey, after today, Peloton's market capitalization is down to $7.9 billion. Cook could pay for that by dipping into the change jar in his kitchen.

Zu bedenken ist dabei allerdings, dass Apple immer mal wieder ins Gespräch gebracht wird, wenn ein anderes Technologie-Unternehmen in Schieflage gerät. Unter anderem war zuletzt auch bereits über Übernahmen von Disney verschiedenen Filmstudios spekuliert worden, ohne das dabei jemals etwas herumgekommen wäre. Hinzu kommt, dass Apple Fitness+ vor allem deshalb Marktanteile von Peloton abknabbern konnte, da man knapp 400,- Euro im Jahr günstiger ist als Peloton. Dass man die Entwicklung in Cupertino beobachten wird, dürfte allerdings außer Frage stehen.