Mit Apple Pay ist Apple ein echter Hit gelungen. Wenn ich mal vergleiche, wie oft ich inzwischen in bar bezahle und wie oft mit Apple Pay, würde ich sagen, das der iPhone-Bezahldienst inzwischen mit 80 zu 20 vore liegt. Die eigentliche girocard ziehe ich eigentlich gar nicht mehr. Zu praktisch ist einfach Apple Pay. Zumindest in den USA soll Apple schon länger an einer Erweiterung des Dienstes arbeiten, der von den einschlägigen Experten inzwischen auf "Apple Pay Later" getauft wurde. Im Wesentlichen würde es sich dabei um eine Art Ratenzahlung handeln, bei der der Kaufpreis auf vier gleichgroße Teilzahlungen über einen Zeitraum von sechs Wochen gestreckt wird. Ursprünglich war mit einem Start noch im laufenden Jahr gerechnet worden. Doch daraus scheint nichts zu werden.
Wie der Apple-Insider Mark Gurman in der aktuellen Ausgabe seines Power-On Newsletters berichtet, ist Apple offenbar auf größere technische und organisatorische Schwierigkeiten bei der Umsetzung gestoßen, so dass "Apple Pay Later" nun vermutlich erst im kommenden Frühjahr, Gurman spricht von iOS 16.4, starten wird. Wenn es dann soweit ist, wird der Dienst in Apples Wallet-App integriert. Ob dies auch unmittelbar in anderen Ländern oder erstmal ausschließlich in den USA angeboten wird, ist aktuell unklar.
Apple hat angekündigt, dass man die US-amerikanischen Nationalparks auch in diesem Jahr wieder mit einer August-Aktion unterstützen wird. So wird man 10,- US-Dollar an die National Park Foundation für jeden Einkauf speneden, der im Apple Online Store, in der Apple Store App oder in einem Apple Retail Store in den USA in der Zeit vom 22. bis zum 28. August per Apple Pay bezahlt wird. Eine ähnliche Aktion hatte Apple bereits im vergangenen Jahr durchgeführt. Zudem wird Apple auch in diesem Jahr wieder eine Apple Watch Challenge im Zusammenhang mit den Nationalparks durchführen, bei der man sich mit Stickern und Badges belohnen kann, indem man am 27. August mit seiner Watch einen Spaziergang, eine Wanderung oder einen Lauf von mindestens 1,6 km (1 Meile) absolviert.
Apple CEO Tim Cook wird in der zugehörigen Pressemitteilung mit den folgenden Worten zitiert:
“Whenever I visit our national parks — as I did recently in Yosemite and Glacier — I feel the sense of awe, tranquility, and quiet reverence only nature can inspire. We’re proud to partner with the organizations and communities who maintain our parks, educate us about their history, and share them with the world. These treasures are well worth protecting, today and for every generation to come.”
In derselben Pressemitteilung kündigt Apple zudem an, dass man in den kommenden Tagen auch spezielle Nationalpark-Inhalte in seiner Apple TV App, in Apple Music und dem AppStore online stellen werde.
Wenn ich persönlich mir einmal meine Bezahlgewohnheiten anschaue stelle ich fest, dass ich inzwischen in geschätzt 80% der Fälle mit meinem iPhone, sprich per Apple Pay bezahle. An der Tankstelle sowieso, im Supermarkt auch, selbst beim Bäcker ist es inzwischen problemlos möglich. Allenfalls am Tresen der Eisdiele oder an der Frittenbude zücke ich noch mein Portemonnaie. Auffallen tut einem dies spätestens dann, wenn man sich am Geldautomaten mal wieder an die PIN seiner EC-Karte erinnern muss.
Dass ich mit meinem Zahlungsverhalten alles andere als allein dastehe, geht aus dem aktuell von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Bericht zum Zahlungsverhalten in Deutschland hervor. In diesem Bericht untersucht die Deutsche Bundesbank Jahr für Jahr das Zahlungsverhalten der Bevölkerung dahingehend, welche Zahlungsmittel wie häufig eingesetzt werden. Daraus geht auch in diesem Jahr hervor, dass der Einsatz von Bargeld nach und nach zurückgeht, wenngleich dies deutlich langsamer geschieht als in vielen anderen Ländern. Die Deutschen und ihr Bargeld eben.
Betrachtet man aber mal die Bargeld-Alternativen genauer stellt man fest, dass Apple Pay hier inzwischen an der Spitze thront. Von den Nutzern mobiler Bezahlmethoden nutzen 38% den Bezahldienst aus Cupertino. Auf dem zweiten Platz landen mit 25% die verschiedenen Bezahl-Apps von Banken, auf dem dritten Rang folgt Google Pay mit 18%. Generell gibt es aber auch in diesem Bereich deutlich Luft nach oben. So gaben gerade einmal 17% der befragten Smartphone-Besitzer an, im vergangenen Jahr mindestens einmal hiermit in einem Ladengeschäft bezahlt zu haben. Überraschenderweise sind es bei den Smartwatch-Besitzern mit 27% sogar deutlich mehr. Für die Deutsche Bundesbank bedeutet dies, dass die mobilen Bezahlmethoden bislang noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen seien.
Auch dies mag mit der eher traditionellen Herangehensweise in Deutschland liegen. So wird hierzulande beispielsweise auch noch deutlich häufiger die girocard ("EC-Karte") eingesetzt als eine Kreditkarte und die Deutschen vertrauen ihr Geld lieber den traditionellen Geldinstituten an als einem Technologiekonzern. 95% der befragten Bürger gaben in der Studie an, dass sie sich dies nicht vorstellen können und gerade einmal 15% vertrauen Apple, Google und Co. beim Schutz ihrer Zahlungsdaten. Zum Vergleich: Für Banken und Sparkassen gilt dies in 92% der Fälle. Informationen, die auch für Apple interessant sein dürften. Schließlich bereitet man hinter den Kulissen bereits seit geraumer Zeit die internationale Ausweitung der hauseigenen und an Apple Pay gekoppelten Apple Card vor...
Inzwischen ist die Unterstützung für Apple Pay bei den Banken in Deutschland auf äußerst breiter Front gegeben. Wenn es dabei hierzulande noch Lücken gibt, dann muss man nun wohl in erster Linie noch die Postbank, Santander und auch die Targobank zu nennen.Während sich die Postbank nach wie vor mit Händen und Füßen gegen die Unterstützung von Apples Bezahllösung sträubt und man bei Santander seit den vollmundigen Ankündigungen gleich zu Beginn von Apple Pay in Deutschland nicht wirklich voran kommt, tut sich immerhin bei der Targobank etwas. So dürfen sich seit heute die Kunden der Bank über die Unterstützung von Apple Pay freuen. Besitzer dieser Kreditkarte können sie inzwischen zur Wallet App unter iOS hinzufügen und von hier aus für die Bezahlung mit Apples Bezahldienst nutzen. (mit Dank an alle Tippgeber!)

Im Februar hatte Apple eine neue Bezahlfunktion für das iPhone namens "Tap to Pay" angekündigt, die sich auch bereits in iOS blicken ließ. Hiermit ist es möglich, ohne zusätzliche Hardware und Infrastruktur Bezahlungen von iPhone zu iPhone über den verbauten NFC-Chip zu tätigen. Wie kürzlich bereits bekannt wurde, testete Apple die neue Funktion in den vergangenen Wochen bereits selbst - und zwar im Visitor Center am Apple Park in Cupertino. Diese Testphase wird nun weiter ausgebaut. So berichtet der Bloomberg-Kollege Mark Gurman, dass die neue Funktion ab heute in allen Apple Stores in den USA im Einsatz sein wird. Ein internationaler Ausbau ist geplant, allerdings gibt es hierzu noch keinen konkreten Zeitplan.
Vor allem kleinere Geschäfte dürften sich freuen, dass sie damit künftig auf zusätzliche Geräte, wie beispielsweise die auch hierzulande im Einsatz befindlichen SumUp-Terminals verzichten können.
Im Februar hatte Apple eine neue Bezahlfunktion für das iPhone namens "Tap to Pay" angekündigt, die sich auch bereits in iOS blicken ließ. Hiermit ist es möglich, ohne zusätzliche Hardware und Infrastruktur Bezahlungen von iPhone zu iPhone über den verbauten NFC-Chip zu tätigen. Wie es aussieht, testet Apple die neue Funktion bereits selbst - und zwar im Visitor Center am Apple Park in Cupertino. Das unten eingebettete Twitter-Video zeigt den Vorgang in Aktion. Vor allem kleinere Geschäfte dürften sich freuen, dass sie damit künftig auf zusätzliche Geräte, wie beispielsweise die auch hierzulande im Einsatz befindlichen SumUp-Terminals verzichten können.
Die "Tap to Pay" Funktion soll noch in diesem Jahr in den USA starten. Ein internationaler Ausbau ist geplant, allerdings gibt es hierzu noch keinen konkreten Zeitplan.
In der vergangenen Woche wurde bereits bekannt, dass die EU gegen Apple vorgehen will, da man einzig und allein dem hauseigenen Bezahldienst Apple Pay den Zugriff auf den NFC-Chip in iPhone und Apple Watch gestattet. Hierdurch würden Wettbewerber wie PayPal, Venmo und weitere Banken benachteiligt. Wie bei den meisten anderen Beschränkungen beruft sich Apple auch hier auf die Sicherheit seiner Nutzer, die durch eine Öffnung der NFC-Schnittstelle nicht mehr gegeben wäre. Das sieht die Europakommission allerdings ganz anders und hat heute bekanntgegeben, dass man bei Apple offiziell Beschwerde gegen die Praxis mit dem NFC-Chip auf dem iPhone eingelegt und das Unternehmen zu einer Stellungnahme aufgefordert habe.
Für den Moment drohen noch keine direkten Konsequenten, die Richtung für eine mögliche Untersuchung ist allerdings damit wohl bereits vorgegeben. In der zugehörigen Pressemitteilung heißt es:
The European Commission has informed Apple of its preliminary view that it abused its dominant position in markets for mobile wallets on iOS devices. By limiting access to a standard technology used for contactless payments with mobile devices in stores (‘Near-Field Communication (NFC)' or ‘tap and go'), Apple restricts competition in the mobile wallets market on iOS.
Die Vizepräsidentin der Europakommission, Margrethe Vestager argumentiert, dass der Zugriff auf den NFC-Chip eines Smartphone eine notwendige Voraussetzung für Bezahlsysteme in Ladengeschäften sei und Apple mit der Beschränkung auf den eigenen Dienst seine Position ausnutzen würde und nimmt Apples Gegenargumentation in Sachen Sicherheit auch gleich den Wind aus den Segeln. Die Untersuchung der Regulierungsbehörden hätte kein Sicherheitsrisiko für die Nutzer durch die Öffnung der NFC-Schnittstelle feststellen können.

Wie es aussieht, wird sich Apple in den kommenden Monaten wohl verstärkt mit rechtlichen Auseinandersetzungen in verschiedenen Regionen der Welt auseinandersetzen müssen. Neben den Regulierungen, die in Sachen AppStore drohen, macht die EU nun einem Bericht der
Financial Times zufolge ein weiteres Fass auf und will gegen Apple vorgehen, da man einzig und allein dem hauseigenen Apple Pay den Zugriff auf den NFC-Chip in iPhone und Apple Watch gestattet. Hierdurch würden Wettbewerber wie PayPal, Venmo und weitere Banken benachteiligt. Wie bei den meisten anderen Beschränkungen beruft sich Apple auch hier auf die Sicherheit seiner Nutzer, die durch eine Öffnung der NFC-Schnittstelle nicht mehr gegeben wäre. Sollten tatsächlich Verstöße gegen EU-Recht festgestellt werden, drohen Apple hohe Strafen und/oder der Zwang zur Öffnung der Schnittstelle für Drittanbieter.