Apple möchte offenbar seine Einnahmen über Werbung beinahe verdreifachen
Zuletzt mehrten sich die Anzeichen dafür, dass Apple künftig offenbar stärker im Bereich der Werbung aktiv werden möchte, um auf diese Weise weiteren Umsatz zu genrieren. Erst kürzlich hatte man beispielsweise eine Ausweitung von Werbeeinblendungen im AppStore angekündigt. Auch in der (derzeit hierzulande nicht erhältlichen) News-App und in der Aktien-App finden sich Werbeeinblendungen. Zudem zeigt Apple auch Werbung während seiner Friday Night Baseball Streams auf Apple TV+. Aktuelle Personalplanungen deuten zudem an, dass Apple seine Werbebestrebungen auch künftig ausbauen wird. Nun fügt sich ein weiteres Puzzlestück hinzu.
So berichtet der Bloomberg-Kollege Mark Gurman in der aktuellen Ausgabe seines Power-On Newsletters, dass Apple extra einen Managerposten für die weitere Generierung von Werbeeinnahmen geschaffen habe und der darauf sitzende "Apple VP Advertising Platforms" Todd Teresi das Ziel verfolge, den jährlichen Umsatz mit Werbung auf einen zweistelligen Milliardenbetrag zu bringen. Dies würde in etwa eine Verdreifachung von den aktuell ca. 4 Milliarden US-Dollar bedeuten, die Apple mit Werbung auf seinen Plattformen umsetzt.
Lautn Gurman experimentiert man in Cupertino unter anderem bereits mit gesponserten Ergebnissen in der Suche der hauseigenen Karten-App, die sich ähnlich darstellen sollen wie die schon länger genutzten "Search Ads" im AppStore. Auch eine Ausweitung auf die Bücher- und die Podcasts-App sei denkbar. Während Werbung im Internet und den darauf aufsetzenden digitalen Diensten eigentlich niemand so recht mag, ist sie zumindest in gewissem Maße notwendig, um das Medium und die Dienste größtenteils kostenlos zu erhalten. In Bezug auf Apple findet bereits seit Jahren ein Strategiewechsel statt. Da es zunehmend schwieriger wird, in Sachen Hardware weiter zu wachsen, konzentriert man sich schon seit einiger Zeit auf den Ausbau der eigenen Dienstesparte. Und das sich genau hier Potenzial für Werbung auftut, weiß man spätestens seit Google und Facebook. Nun scheint auch Apple verstärkt an diesem Kuchen teilhaben zu wollen.
Dies geschieht natürlich nicht frei von Kritik. Zwar bekam man für die Einführung der App Tracking Transparency (ATT) vor allem von Seiten der Nutzer und auch von Datenschützern eine Menge zuspruch, allerdings gab es auch Kritik. Diese stammte nicht nur von Google und vor allem Facebook, die ihre Werbeeinnahmen bedroht sahen. Auch der Umgang Apples mit der hauseigenen Werbung stößt mehr und mehr auf Kritik. Unter anderem definiert man die eigene personalisierte Werbung auf den Plattformen so, dass diese nicht unter die ATT fallen, da dabei keine Tracking-Informationen zwischen verschiedenen Apps und Plattformen ausgetauscht werden. Mit steigender Zahl von Apple-Werbeeinblendungen dürfte diese Kritik weiter wachsen.