Heftige Kritik am neuen MacBook Pro - Phil Schiller reagiert im Interview
Apples hat für das am vergangenen Donnerstag vorgestellte neue MacBook Pro überraschend viel Kritik einstecken müssen. Auch wenn die Geräte von einem technischen Standpunkt her durchaus einige bemerkenswerte Features bieten, ist es häufig so, dass die negativen Emotionen gegenüber verschiedenen Dingen wie Preis oder auch die maximalen 16 GB Arbeitsspeicher dies überdecken. In diese Richtung werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch einige Kommentare unter diesem Artikel gehen. Inzwischen haben sich bereits ganze Webseiten dieses Themas angenommen und präsentieren eine weiterhin stetig wachsende Liste mit vor allem aus dem professionellen Lager stammenden Kritikern von Apples neuen MacBooks. Die am meisten beachteten Artikel sind dabei derzeit "New MacBook Pros and the State of the Mac" von Entwickler Michael Tsai und "How Apple could have avoided much of the controversy" von einem weiteren Entwickler namens Chuq Von Rospach.
Tsai geht dabei vor allem mit Apple CEO Tim Cook hart ins Gericht und resümmiert "It has seemed clear for a while that the CEO doesn't really understand the Mac, or simply doesn't like it that much, and that's a problem for those of us who do.". Von Rospach glaubt indes, eine kurze Timeline, was Apple mit den weiteren, nicht auf dem Event erwähnten Mitgliedern der Mac-Familie vor hat "would have muted a lot of the anger".
Unter dessen ist Apple in Person von Phil Schiller bemüht, die Wogen zu glätten und für Aufklärung zu den verschiedenen Entscheidungen zu sorgen. In einem neuen Interview mit dem Independent gab er dabei zu Protokoll, dass Apple noch nie zuvor dermaßen viele Onlinebestellungen für ein Notebook erhalten habe, wie für das neue MacBook Pro und sprach gar von "Rekord-Onlineverkäufen". Damit wirkt er allen Kritikern entgegen, die bereits verlauten ließen, dass sich das neuenMacBook Pro nur schleppend verkaufe, da den Kunden angeblich der Preis zu hoch und die Neuerungen zu gering seien.
Doch auch auf weitere Kritikpunkt ging Schiller ein, so unter anderem auf den Wegfall des SD-Kartenslots. Dieser sei Apple bereits seit längerer Zeit ein Dorn im Auge gewesen, da die Karte immer ein wenig hervorgeragt hat. Zudem machte er den Formatkrieg zwischen Compact Flash und SD dafür verantwortlich, dass man ohnehin nie alle Kunden gleichermaßen zufriedenstellen konnte. Stattdessen empfiehlt Schiller die Daten kabellos zu übertragen oder einen Adapter für USB-C, mit dem man verschiedene Speicherkarten bedienen könne. (Anm. d. Autors: Hatte ich erwähnt, wie sehr ich Adapter hasse?!)
Überrascht waren hingegen einige Beobachter, dass Apple den 3,5 mm Klinkenstecker beibehalten hat, den man erst kürzlich beim iPhone entfernt hatte. Unter anderem führte dies auch dazu, dass man die aktuellen Lightning EarPods nun nicht mehr am Mac anschließen kann. Auf diese Inkonsequenz angesprochen erwiderte Schiller, dass es bei dem Anschluss nicht nur um Kofhörer ginge. Am Mac werde der Klinkenanschluss noch für eine ganze Reihe weiterer Zubehörprodukte benötigt, wie beispielsweise Mikrofone oder weiteres Studio-Equipment. Da hiervon größtenteils noch eine kabellosen Varianten existieren, habe man den Klinkenanschluss beibehalten.
Insgesamt sei man bei Apple durchaus überrascht von dem Ausmaß der aktuellen Kritik. Zwar sei dies relativ normal nach der Vorstellung von neuen Produkten, die mit alten Traditionen brechen, momentan sei die Kritik jedoch ungewohnt scharf. Schiller versicherte aber, dass man den Mac weiterhin innig liebe und viel Energie in die Weiterentwicklung stecke.
An dieser Stelle möchte ich gerne den Boden zu der oben angesprochenen Aussage von Michael Tsai spannen, der Apple CEO Tim Cook vorwirft, den Mac (und damit auch die professionellen Anwender) nicht richtig zu verstehen. Da kann Apple den Mac noch so sehr lieben, wenn man ihn nicht versteht oder ihn am Markt vorbei entwickelt, muss man auch mit der Kritik leben können. Ich persönlich halte das neue MacBook Pro für ein tolles Notebook, bin aber auch kein professioneller Anwender im Sinne von Künstlern oder Musikproduzenten. Hier sollte Apple in den kommenden Monaten genau hinhören, möchte man den einst so wichtigen Markt nicht vollkommen verlieren.
Kommentare
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Ulf am :
Ulf am :
Einfach nur eine grauenvolle Zumutung, diese MacBook-Perversit\344t, die uns letzte Woche vorgesetzt wurde.
Jsan am :
Denkst Du, Fans m\374\337ten kritiklos alles lieben, was Apple macht? Das w\344re wohl eher ein Merkmal von pubert\344rem Schw\344rmen.
M\366glicherweise sind (viele) Apple-Fans ja doch nicht so hirnlose Lemminge, wie immer pauschal behauptet wird.
Bernd am :
Wie w\344re es denn, wenn Apple eine Dockingstation anbieten w\374rde, sodass mann nicht unz\344hlige Adapter haben muss. Mit vielen Adaptern auf dem Schreibtisch und dem umgestecke, ist doch auch das sch\366ne Design v\366llig f\374r den A.....
Das Argument nur 16GB anzubieten, weil sonst der Stromverbrauch etwas h\366her w\344re, ist f\374r mich auch .... na ja beklopt. Man kann doch darauf hinweisen und die Entscheidung dem Kunden \374berlassen. Ich brauche keine 32GB. Ich muss mich aber auch mit 8GB begn\374gen, weil mein Chef nicht mehr raus r\374ckt, leider. Manchmal w\344re 16 GB sch\366n.
Ich nutze mein Notebook nur sehr selten ohne Stromanschluss. Im Flugzeug, in der Bahn und in der Lounge hat man fast \374berall einen Anschluss. Gut, manchmal nutze ich es auf l\344ngeren Autofahrten, aber 10 Stunden? Ich mache ja auch mal eine Pause an einer Rastst\344tte und dort findet sich meistens auch Strom.
Ich denke Profis wie Fotografen, DJ's, usw. haben doch auch meistens Stromversorgung.
Mein Wunsch Notebook ist mit 15-17 Zoll Monitor und m\366glichst vielen Anschl\374ssen ausgestattet. Ich trage mein Notebook meistens am Montag ins B\374ro und manchmal am Wochenende mit zur\374ck ins Hotel. Im Hotel nutze ich das IPad und IPhone. Unterwegs meistens nur das IPhone, es sei denn ich fliege zum Kunden oder zur\374ck nach Hause, dann habe ich alles dabei, aber nutzen tue ich das Notebook dann nur selten. Also ob 3, 4 oder 7 Pfund wiegt ist mir Wurscht.
Ich glaube viele Apple Kunden finden es einfach nur schick und freuen sich das es gut funktioniert.
Gerd am :
Das endlose Gemecker nervt nur. Die Verkaufszahlen werden es dann mal wieder, wie schon so oft, beweisen das alles genau so richtig ist!
Ds am :
appleuser am :
Fred am :
Ds am :
Fred am :
Anonym am :
Tobi am :
Benjamin am :
Back2Topic:
Kommt es mir nur so vor, oder sind die Events generell etwas Mau seit Tim der CEO ist?
Ich fand die Events von Steve immer legend\344r und die Features die Angek\374ndigt wurden waren auch immer sehenswert. Allerdings f\344llt mir in den letzten Events immer wieder auf, das die angek\374ndigten Sachen "normal" sind. Mir fehlt momentan ein wenig die Innovation bei Apple.
Ich kann es nicht genau erkl\344ren, hatte bei Steve immer das Gef\374hl gehabt, das er immer die Bombr zum platzen gebracht hat.
Ich fand die PR Kampagne mit dem verlorenen iPhone 4? Am Oktoberfest immer noch genial.
Benjamin am :
(Als App Anwender)
Florian am :
Selbes beim MacBook, das 2015er ist Design pur. Leuchtender Apfel war schon immer das gewisse Detail bei einem MacBook. H\366rt sich verr\374ckt an, finde ich aber einfach geil. Und die Butterflytastatur kann mich einfach nicht \374berzeugen.
Jsan am :
Mir werden die MacBooks langsam zu d\374nn, ich hab keine Lust, nach einem Notebook zwischen Papieren und Mappen zu st\366bern, das sich st\344rkem\344\337ig kaum von diesen unterscheidet. Eine bessere Luftzirkulation w\344re mir wichtiger gewesen.
Die Taskbar w\344re gut, wenn je eine links und rechts senkrecht angebracht w\344re.
Die Lautsprecher sind in allen Apple Ger\344ten \374berfl\374ssig - die Tonqualit\344t ist sowieso nicht besonders und Kopfh\366rer sind weitaus besser (oder halt Lautsprecher, wenn man schon seine Umgebung teilhaben lassen m\366chte).
Kris am :
Ich werde mir bald ein Macbook Pro kaufen, bei Amazon habe ich vorab schon mal nach Adaptern geschaut (80% ist bei mir zwar kabellos, aber z.B. SD Karte gibt's halt doch noch) und haben f\374r ca. 50\u20ac einen Adapter gefunden, der einen USB C Port in "normale" USB Ports wandelt und einen SD Karten Leser mit drin hat. 1 Adapter -> alles dabei 50 \u20ac (macht bei 2000\u20ac den Bock nicht fett) und fertig ist.
Ich freue mich auf meinen Mac und die Touchbar, klar h\344tte ich den auch f\374r die h\344lfte des Preises gekauft, aber ist wie mit allem im Leben entweder es ist es einem das Geld wert oder halt nicht...
hnk am :
Dok S am :
Warum wird das ohnehin teure MacBook immer teurer? Ich k\366nnte es mir leisten, aber ich bin etwas verschnupft.
Mir kommt es inzwischen vor, als ginge es zu allererst um den Aktienkurs. Steuern zahlen ist sowieso eine Zumutung - bei einem Unternehmen, dass Milliarden Reserven hat... Hab mehr als 10 Apple-Ger\344te daheim und hoffe, dass die Geldgier nicht das Hirn des Unternehmens auffrisst.
RingoRingli am :
Jsan am :
Proximo am :
iPhone 5 (liebt in ner Kiste)
iPhone 6 und iPhone 6S
iPad 1 und IPad 2
iPad Pro
Apple TV
iMac
Time capsule
Mac Book pro 2015
Mac Book pro 2011
MacBook Air
2x iPod
-> 14 juhu!
Freepeewee am :
Somaro am :
SD hat den Krieg gegen CompactFlash seit der Jahrtausendwende gewonnen. Ach, es geht eigentlich um die Pro-User? Warum hatte Apple dann nie einen CF-Slot? Und hat Schiller nicht noch auf der Keynote gemeint man könnte doch alles am Display anschließen? Braucht es jetzt doch Adapter für unterwegs? Weiss der überhaupt noch was er redet?
Und heisst der Beibehalt des Klinkenanschluss am MBP jetzt eigentlich, dass Apple nur "innovativ" ist, wenn Kunden die Produkte trotzdem kaufen, aber nicht, wenn Professionelle sich vielleicht weigern könnten, weil sie keine Lust haben 10,000€-Equipment wegzuschmeissen?
Ich bleibe dabei, der Buchhalter Cookie hat es geschafft, derart auf die Zahlen zu schauen, dass Ivy designen kann wie er will und die Abteilungen inzwischen aneinander vorbei arbeiten.
Am Mittwoch vor der Keynote schrieb die Zeit noch: "Microsoft hat den Maßstab gesetzt, wenigstens für einen Tag". Am Freitag schrieb die Zeit: "Nein, liebe Leser, wir haben uns nicht vertan. Die Knaller kamen wirklich von Microsoft. Wir konnten es auch nicht glauben."
Firehorse am :
Jsan am :
Chris Isaak am :
RR703 am :
Nun ja. Das neue Mac Book Pro hat sicherlich einige Punkte die den ein oder anderen zum Kauf verf\374hren bzw. ihn davon abschrecken.
Aus meiner Sicht als einziges Pro zu werten ist die neue OLED Leiste und die bisher integrierten Funktionen.
Con:
- Reduzierung der Anschlussm\366glichkeiten (USB, SD)
- Geringer Arbeitsspeicher (nur bis 16 GB RAM)
- schwachbr\374stige Grafikkarte (vergleichbar einer NVIDIA Gtx965)
- kein Anschluss f\374r iPhone 7
\334ber den Preis an sich rede ich hier nicht mehr. Der ist nun einmal bei Apple Produkten hoch.
Ich habe noch ein Mac Book Pro mit DVD, SD und USB Anschluss.
Die Festplatte habe ich durch eine SSD ersetzt. Funktioniert wunderbar.
Trotzdem wollte ich mir ein neues Mac Book Pro kaufen.
Das Problem von Apple und den meisten anderen Herstellern von Laptops oder Smartphones ist , alles immer d\374nner zu machen.
Daf\374r opfern sie wider besseren Wissens Betriebsdauer und Leistung aller Komponenten.
Bei Apple ist es noch nicht angekommen, dass kreative K\366pfe und Wissenschaftler immer mehr Leistung ben\366tigen und unter Umst\344nden schon Programme existieren, welche die Leistung und Rechenpower nicht nur der CPU, sondern auch der GPU nutzen. Ja, es gibt schon Mac Books in Instituten.
H\344tte Apple die Dicke der Mac Book Pro\u015b auf dem Level der 2010 bis 2012 Modelle belassen, dann h\344tten wir jetzt mehr als genug Wh f\374r den Betrieb der Mac Book Pro\u015b, eine wenigstens auf dem Level einer Gtx 980m mit 8gb Grafikkarte und Platz f\374r die neue Taskleiste w\344re auch noch gewesen. Uebrigens gefaellt mir das Design immer noch.
Den Vogel schie\337t jedoch der Fakt ab, dass keine Adapter beigelegt werden, um die iPhones oder iPads anzuschlie\337en.
Bisher habe ich nicht einmal ein offizielles Infomaterial von Apple gesehen, dass eine Anzahl von Adaptern namentlich benennt.
Das passt einfach nicht zu dem Bild was ich seit Jahren von Apple habe.
Service Top, Hardware Top, Software Top mit Abstrichen bei den Foto Apps.
So wird es wohl nichts mit den Mac Book Pros.
Apple sollte die Kritik der Leute nicht einfach abtun, sondern zuh\366ren, was die Profis aus Foto und Video Branche sagen bzw. angehende Wissenschaftler sowie gestandene, nat\374rlich auch auf die anderen User, welche die Mac Book Pros einfach wegen der Usability nutzen.
Ich werde mir eine Roadmap w\374nschen, worin neueste Funktionen beschrieben werden.
Momentan sieht das planlos aus bei Apple.
Viel Gl\374ck uns allen mit neuen zuk\374nftigen Apple Produkten.
Ich hoffe immer noch auf bessere Zeiten mit Apple Mac Book Pros.
Gruesse aus Dresden
Bernd am :
Ron am :
Anonym am :
Dok S am :
Pixelplot am :
Anonym am :
Dok S am :
Sven am :
Was die Kritik angeht: f\374r mich ist dieser "immer flacher" Unsinn - mehr power f\374r unterwegs und daheim w\344re viel wichtiger
Tobi am :
Anonym am :
Alex am :
Mit dem aktuellen MBP funktioniert davon NICHTS mehr. Es fehlen s\344mtliche Anschl\374sse und um alles anschlie\337en zu k\366nnen w\344ren Adapter in Adapter-Kombinationen notwendig, die wohl kein "Pro-User" allein wegen des Verlustes an \334bertragungsrate auf sich nehmen w\374rde. Abgesehen davon wird s\344mtliche Studio-Hardware ab "OSX El Capitan" schlicht und einfach nicht mehr unterst\374tzt. Mir hat Apple damit sehr ins Fleisch geschnitten! Um als Profimusiker zu arbeiten-auf der B\374hne oder im Studio-war das MBP mal das Non-Plus-Ultra!
Das aktuelle hingegen ist in meinen Augen ein Mainstream-Abklatsch, der zwar f\374r Jedermann, aber nicht mehr f\374r den Pro zu gebrauchen ist.