Jul 3: TikTok bestätigt fallweisen Zugriff auf US-Nutzerdaten und gelobt Besserung
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Nachdem die US-Regierung um Präsident Joe Biden den Erlass seines Vorgängers Donald Trump, nach dem das US-Geschäft des Videodienstes TikTok von einem US-amerikanischen Unternehmen geführt werden müsse, wieder einkassiert hatte, war es einigermaßen ruhig um das Thema geworden. Trump hatte sein geplantes Verbot von TikTok und weiteren chinesischen Apps in den USA damit begründet, dass diese im großen Stil persönliche Daten von US-Bürgern abgreifen, speichern und möglicherweise an die chinesische Regierung weitergeben würden. Ein kürzlich erschienener Bericht von BuzzFeed News griff dieses Thema wieder auf. Darin heißt es, dass TikTok-Mitarbeiter Zugriff auf Daten von US-Bürgern haben, obwohl das Unternehmen dies stets dementierte. Stattdessen betonte man bei TikTok stets, dass Daten von US-Nutzern auch auf Servern in den USA gespeichert werden würden.
Dies führte jüngst dzu, dass Brendan Carr, der Commissioner der Federal Communications Commission (FDD), also der US-amerikanischen Kommunikationsaufsicht, Apple und Google ganz offen in einem Brief an die beiden CEOs Tim Cook und Sundar Pichai dazu aufgefordert hat, TikTok aufgrund der oben genannten Praktiken aus ihren AppStores auszuschließen.
Nun hat sich TikTok in einem offenen Brief [PDF] (via The New York Times) an mehrere US-Senatoren zu den Vorwürfen geäußert und zugegeben, dass einzelne Mitarbeiter in der Tat Zugriff auf die Daten hatten. Gleichzeitig kündigt man verbesserte Maßnahmen zum Schutz der Daten seiner US-Nutzer im Rahmen eines sogenannten "Project Texas" an. Nach wie vor beharrt TikTok darauf, dass 100% der Daten von US-Nutzern auf Oracle-Servern in den USA gespeichert würden und das man mit Oracle auch weiter an Verbesserungen des Datenschutzes arbeite.
Aus dem offenen Brief geht zudem hervor, dass einzelne Mitarbeiter in der chinesischen TikTok-Zentrale in der Tat Zugriff auf die Daten der US-Nutzer hatten. Dies geschehe allerdings ausschließlich unter Aufsicht des Sicherheitsteams in den USA. Man werde künftig enger mit der Biden-Regierung zusammenarbeiten, um diese Zugriffe transparenter zu gestalten. Ein fallweiser Zugriff auf die Daten sei aber notwendig, um eine globale Funktionalität der App sicherstellen zu können, so TikTok. Bei den dabei genutzten Daten handele es sich nicht um persönliche Daten der Nutzer.
Apple und Google haben sich nach wie vor nicht zu der Aufforderung der FCC zum Entfernen der Apps aus ihren AppStores geäußert. Ich würde allerdings nicht davon ausgehen, dass dies ohne offiziellen Erlass auf rechtlicher Grundlage geschehen wird.
#1 - SOE 03.07.2022 23:47 - (Antwort)
"(...) dass TikTok-Mitarbeiter Zugriff auf Daten von US-Bürgern haben, obwohl das Unternehmen dies stets dementierte. (...), dass Daten von US-Nutzern auch auf Servern in den USA gespeichert werden würden."
Kann jemand helfen?
Ich finde den Widerspruch nicht.
WO Daten gespeichert werden, lässt keine Rückschlüsse zu, WER darauf zugreifen kann.
Lasst uns nicht vergessen, dass TikTok ein chinesisches Unternehmen ist und gut daran tut, lieber den willkürlichen Erwartungen der eigenen Regierung zu entsprechen, statt den Wünschen der amerikanischen Behörden.
Deshalb gelobt TikTok auch keine Besserung, sondern verspricht nur transparentere Zugriffe.
#2 - Rolf 04.07.2022 07:57 - (Antwort)
Ich frage mich, welche Daten TikTok angreifen könnte. GPS müsste man ja beim iPhone erkennen und abschalten können. Video und Ton auch. Da ist Apple ja echt ganz gut.
#2.1 - SOE 04.07.2022 16:53 - (Antwort)
Hochgeladene Videos, in denen Standorte und Personen identifiziert werden könnte. Freunde, Mailadressen, andere persönliche Angaben.
TikTok hat Funktionen eines sozialen Netzwerkes.
Außerdem Chatnachrichten und die IP-Adresse für den exakten Standort in urbanem Gelände.
Kamera und Mikrofon bei einer Videoplattform abzuschalten, halte ich für kontraproduktiv.
#3 - Lanpak91 04.07.2022 09:59 - (Antwort)
Wer eine chinesische Plattform wie Tiktok nutz, ist selbst Schuld. Da will ich auch kein vercheckt mit amerikanischen Firmen hören, die sind nicht gesetzlich verpflichtet Daten an die Regierung zu geben.
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