Feb 20: Nach öffentlichem Aufschrei: Apple geht stärker gegen Abzock-Apps im AppStore vor
Im Vergleich zum Google Play Store und anderen App Stores ist der iOS AppStore nach wie vor der am besten kontrollierte und damit sicherste Ort um Programme für sein Smartphone und Tablets zu laden. Dass dies nicht komplett lückenlos ist, ist dabei auch klar. Zuletzt gab es wieder mal eine größere Diskussion um manipulierte und gekaufte Rezensionen und abgekupferte Apps, die auf diese Weise in den Charts und Empfehlungen über das eigentliche Original gepusht werden. Offensichtlich ist man aufgrund der öffentlichen Diskussion auch bei Apple nun hierauf aufmerksam geworden und versucht mit verschiedenen Maßnahmen die aufgebrachten Entwickler zu besänftigen.
So berichten die Kollegen von 9to5Mac, dass Apple nun verstärkt gegen eingereichte Apps vorgeht, die ganz offensichtlich mit überteuerten In-App Käufen und Abonnements versuchen, den Nutzern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Diese werden nun genauer vom AppStore-Team geprüft und im Zweifel auch abgelehnt. So berichtet ein Entwickler, dass er als Begründung zur Ablehnung seiner App eine Mail von Apple erhalten habe, in der es heißt, dass die geforderten Preise nicht den dafür gelieferten Gegenwert rechtfertigen würden. Das AppStore-Team geht dabei sogar soweit, die App als "rip-off to customers" (also Abzocke) zu bezeichnen:
Customers expect the App Store to be a safe and trusted marketplace for purchasing digital goods. Apps should never betray this trust by attempting to rip-off or cheat users in any way.
Unfortunately, the prices you’ve selected for your app or in-app purchase products in your app do not reflect the value of the features and content offered to the user. Charging irrationally high prices for content or services with limited value is a rip-off to customers and is not appropriate for the App Store.
Specifically, the prices for the following items are irrationally high:
– [entfernt]
Next Steps
To resolve this issue, we recommend you take the following steps:
– Revise your app or in-app purchase products to provide more value to the user at the time of purchase – Choose a price for your app or in-app purchase products that accurately reflects the value being provided to the user – Once you’ve made appropriate changes, resubmit your app for review
The next submission of this app may require a longer review time, and it won’t be eligible for an expedited review until this issue is resolved.
Allerdings war die Ablehnung der App in diesem Fall ein Fehler, da es sich um eine legitime Anwendung handelte. Der Vorgang zeigt allerdings recht deutlich, dass man bei Apple anscheinend inzwischen ein wenig genauer hinschaut, als dies zuvor der Fall gewesen ist. Diese "False-Positives" sind dabei dann ein Übel, welches man als "sauberer" Entwickler einfach auch mal in Kauf nehmen muss. In jedem Fall ist es zu begrüßen, dass Apple nun stärker gegen die tatsächlichen "Rip-Off" Apps vorgeht.
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#1 - SOE 20.02.2021 16:10 - (Antwort)
Da sehe ich die Nutzer in der Verantwortung. Hat hier jemand ein Beispiel für eine solche Abzock-App?
Apple sollte mehr gegen die billigen Kopien vorgehen.
#1.1 - RR703 sagt:
20.02.2021 18:03 - (Antwort)
Es gibt keine Patente auf Software. Jeder kann z.B. eine Kalender App schreiben, welche sich nur in der Farbe von einer anderen unterscheidet.
Selbst die gleiche Funktionalität innerhalb der Apps ist nicht geschützt.
Also kann ich im Apple Shop wahrscheinlich unter hunderten Kalender Apps mir die aussuchen, welche mir gefällt.
Apple sollte daher lieber die von den Entwicklern zugesagten vermeintlichen Rechte kontrollieren und Apps aus dem Store schmeißen, welche zu viele Daten sammeln ohne das der User es weiß.
#1.1.1 - SOE 20.02.2021 20:33 - (Antwort)
Erstens gibt es sehr wohl Softwarepatente.
Spielt aber zweitens keine Rolle, denn hier ist das Urheberrecht betroffen. Nein, es ist nicht legal einfach die Farbe zu ändern. So wie es nicht legal ist, ein Buch zu kopieren und einfach die Namen der Protagonisten zu ändern.
Die Nutzerrechte durchzusetzen parallel. Aber warum doofe Nutzer geschützt werden müssen, erschließt sich mir nicht.
#1.1.1.1 - RR703 sagt:
20.02.2021 21:38 - (Antwort)
In Deutschland und Europa gibt es nur Patente für Software, wen diese mit Hardware verknüpft und davon nicht getrennt angeboten wird.
Siehe Artikel:
https://legal-patent.com/patentrecht/software-patentieren-geht-das-und-wenn-ja-wie/
Bei Apps für ein Smartphone würde ich das verneinen. Bei Software für eine Maschine wird ein Patent wohl erteilt werden können.
#1.1.1.1.1 - SOE 21.02.2021 08:13 - (Antwort)
Fortschrittsbalken, MP3, One-Click-Shopping... alles Beispiele für aktive oder ausgelaufene Softwarepatente beim EPO. Mehr als 30,000 sollen es inzwischen sein.
Die Wahrheit straft dich Lügen.
Aber es bleibt dabei: Es ist das Urheberrecht betroffen. Dein Ansatz geht völlig ins Leere, selbst wenn du Recht gehabt hättest.
#1.1.1.1.1.1 - RR703 sagt:
21.02.2021 09:05 - (Antwort)
Ist mir bekannt. Aber ich bin kein Rechtsanwalt.
Unabhängig von dem von mir oben benannten Link schau doch mal unter Software Patent >> Rechtliche Situation bei Wikipedia nach.
Es gibt da also doch sehr unterschiedliche Deutungen.
#1.1.1.1.1.1.1 - RR703 sagt:
21.02.2021 09:07 - (Antwort)
Und SOE: nur weil jemand nicht alle Informationen hat und kein Experte für rechtliche Fragen ist, ist er ein Lügner. Bitte m\344ßigen Sie sich in Zukunft etwas.
So etwas gehört hier nicht ins Forum.
#3 - Fred 20.02.2021 17:54 - (Antwort)
Wenn ich als Kunde für eine in App Funktion 100 😊 ausgeben möchte ist das doch wohl keine Entscheidung. Da hat Apple doch nichts mit zu tun. Anders wäre es bei Apps, die erst nach der Bezahlung den Inhalt offenbaren und der wenig bis garnichts bietet
#4 - xwo 20.02.2021 22:49 - (Antwort)
Beispiele für Abzock Apps? Meiner Meinung nach viele Spiele für Kinder und Jugendliche.
Spiele werden als kostenlos beworben und dann kommt man nur sinnvoll weiter, wenn man Diamanten oder andere Dinge kauft. Oder es werden Events gestartet mit tollen Preisen nur kann man die im Endeffekt nur erreichen, wenn man viel Geld ausgibt.
#5 - Andrer 21.02.2021 10:21 - (Antwort)
Die Software-patent Situation ist schon immer sehr schwierig
Habt beide recht
Wobei bei one-click z.b. nicht die software, sondern das verfahren geschützt ist. Genauso bei mp3
Zum eigentlichen Thema - sehr schwierig - eigentlich gibt es ja das Konzept des mündigen Bürgers. Die Frage ist nur - sind die Angebote überteuert oder betrügerisch. Im ersten Fall -mündiger Bürger - im zweiten Fall - Entfernung Plus juristische Konsequenzen. Die Frage ist jetzt - wer entscheidet über a oder b
#6 - Anonym 21.02.2021 20:58 - (Antwort)
Ich versteh nicht, warum Apple bei dem (ziemlich spärlich) beschriebenen Beispiel einen "Fehler" gemacht haben soll.
Wenn die vom Entwickler geforderten Preise für in-App-Purchases von den Bearbeitern von Apple als zu hoch gesehen werden für die gebotene Gegenleistung, wirds schon so sein.
Eine eigene Meinung drüber kann man sich ja nicht bilden, weil die Details aus der Begründung entfernt wurden. Warum eigentlich?
#7 - Pipo 22.02.2021 09:35 - (Antwort)
Hätte lieber ein Rückgaberecht für Apps (und wenn es nur 1h ist)