Mit der Veröffentlichung von macOS Big Sur hatte Apple im vergangenen November eine neue Maßnahme eingeführt, für die man viel Kritik einstecken musste. So lieferte man eine neue Konfigurationsdatei namens "ContentFilterExclusionList" mit dem neuen Betriebssystem aus, über die gesteuert wird, dass verschiedene Apple-Apps, wie beispielsweise der App Store, FaceTime, der Software Update Dienst oder auch die Musik-App nicht durch lokale Firewalls geblockt oder auch deren Datenverkehr überwacht werden kann. Mit dem Update auf Big Sur Version 11.2, von der man gestern Abend die zweite Betaversion veröffentlicht hat, wird man diese Änderung nun wieder rückgängig machen. Die angesprochene Datei ist in der aktuellen Beta nicht mehr vorhanden.
Ans Tageslicht gekommen waren die Firewall-Sonerberechtigungen für Apple-eigene Apps durch die Probleme, die es beim Rollout von macOS Big Sur im November gab. In diesem Zusammenhang fielen verschiedene Apple-Server aus, wodurch diverse Apps nicht mehr nutzbar waren, da ihre Validität nicht überprüft werden konnte. Als Entwickler daraufhin versuchten, die Kontakierung der Server durch eine Firewall zu blockieren, bemerkten sie, dass dies bei verschiedenen Apple-Apps aufgrund der neuen Konfigurationsdatei nicht funktioniert.
Selbstverständlich stellt eine solche Maßnahme durchaus auch ein Sicherheitsrisiko dar, was auch verschiedene Beispiele aus der Hacker-Szene bereits verdeutlicht haben, in denen es gelungen ist, die Sonderregeln auszunutzen, um Firewallregeln zu umgehen.
Durch den Wegfall der Konfigurationsdatei in der zweiten Beta von macOS Big Sur 11.2 ist es auch Apple-Apps nun nicht mehr möglich, Firewalleinstellungen zu umgehen und werden somit wieder genauso behandelt, wie auch die Apps von AppStore-Entwicklern, wie der Sicherheitsforscher Patrick Wardle berichtet.
Apple hatte nach dem Aufkommen der Kritik an der Maßnahme in macOS Big Sur reagiert und sich seinerzeit nicht nur öffentlich entschuldigt, sondern auch Veränderungen angekündigt, um die Arbeit unter der Haube von macOS für den Nutzer transparenter und nachvollziehbarer zu machen. Das Entfernen der "ContentFilterExclusionList" dürfte nun eine erste Konsequenz aus dieser Ankündigung sein.