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Kunde bei O2? Big Brother is watching you! [UPDATE]

Kunden des spanischen Mobilfunkkonzern Telefónica, zu dem unter anderem auch O2 gehört, sollten bei einem aktuellen Tagesschau-Bericht zum Börsengang des Unternehmens ein wenig genauer hin hören. Eine in London neu gegründete Sparte des Konzerns bekommt es nämlich zur Aufgabe, die Bewegungsdaten von Kunden auszuwerten und Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Unter dem Namen"Smart Steps" sollen dabei anonymisierte Bewegungsprofile inkl. Alter und Geschlecht des Nutzers erstellt werden, mit deren Hilfe Unternehmen Zielgruppenanalysen und sonstige Datenerhebungen durchführen können. Dabei erfährt der Geschäftsbesitzer aus den Telefónica dem Bericht zufolge "nicht nur, dass Sie vor seinem Schaufenster stehen geblieben sind. Er erfährt auch, aus welcher Richtung Sie kamen, wie lang Sie stehen geblieben sind, wie alt Sie sind und welchem Geschlecht Sie angehören." Eine bedenkliche Entwicklung wie ich finde, auch wenn die Daten anonymisiert sein sollen. Zunächst soll "Smart Steps" nur in Großbritannien angeboten werden. Allerdings soll Telefónica inzwischen auch mit deutschen Unternehmen entsprechende Gespräche führen. Auch hierzulande holt sich O2 bereits über das Kleingedruckten von seinen Kunden das Einverständnis ein, dass die Daten für die Vermarktung genutzt werden dürfen. Möchte man dies nicht, muss man dieser Nutzung schriftlich widersprechen. Zeit also, einmal den eigenen O2-Vertrag zu prüfen...

UPDATE: Inzwischen hat sich Telefónica, wohl aufgeschreckt durch den Tagesschau-Bericht, in seinem Firmenblog zu der Thematik geäußert und dabei bekannt gegeben, dass Smart Steps in Deutschland nicht eingeführt wird (via iPhone-Ticker). Die Aussage im Wortlaut: "Wir haben immer betont, dass es keine konkreten Pläne gibt, ein Produkt wie Smart Steps in Deutschland einzuführen. Wir sind überzeugt, dass das von Telefónica Dynamic Insights vorgestellte Produkt alle Datenschutzansprüche erfüllt. Denn bei allen Produkteinführungen gilt: Datenschutz und Kundenzufriedenheit hat bei Telefónica oberste Priorität. Nach dem Feedback unserer Kunden haben wir uns nun allerdings entschieden, Smart Steps in Deutschland nicht einzuführen."