Das Thema USB-C hatten wir heute Nachmittag bereits in den News. Doch nicht nur hier steht Apple unter Druck, um sich unter anderem in der EU einem einheitlichen Ladestandard für elektronische Kleingeräte anzuschließen. Auch das Thema Interoperabilität zwischen den etablierten Instant Messengern steht nach wie vor auf der Tagesordnung. Und nicht nur die EU drängt Apple hier zum handeln, auch Googles Android-Team fordert Apple nun auf der jüngst gestarteten Webseite "Get the Message" ganz öffentlich auf: "It's time for Apple to fix texting". Damit meint man, dass Apple die sogenannten "Rich Communication Services" (RCS) in iMessage unterstützen soll. Dies ist nicht das erste Mal, dass dies geschieht. Apple hat auf die Aufforderungen bislang jedoch noch nicht reagiert.

RCS ist dafür auserkoren, den aktuellen SMS-Standard zu ersetzen und bietet dabei so gut wie alle in den beliebten Messengern genutzte Funktionen wie hochauflösende Fotos und Videos, Sprachnachrichten, den Versand von Datein, Reaktionen mit Emojis und eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung.
Ein wirklich spannendes Thema sind auch die grünen und blauen Sprechblasen, die Apple in der Nachrichten-App einsetzt, je nachdem ob die Nachricht per SMS oder per iMessage verschickt wurde. Da iMessage unter Android nicht zur Verfügung steht, tauchen hier entsprechend ausschließlich grüne Sprechblasen auf, was bereits zu einer Art Mobbing-Dikussion bei Jugendlichen geführt hat. Neben der unterschiedlichen Farbe bei den Sprechblasen sind es aber vor allem verschickte Bilder in schlechter Qualität (MMS) oder auch fehlende Zustellbenachrichtigungen, die Googles Android-Team ein Dorn im Auge sind.
Parallel zu der oben verlinkten Webseite hat das Android-Team auch noch einen Blogbeitrag veröffentlicht, in dem man die Arbeitsweise von RCS erläutert und die aktuellen Probleme zwischen iOS und Android thematisiert. Inzwischen unterstützen so gut wie alle Mobilfunkanbieter RCS, so dass Apple aus Googles Sicht nun keine Argumente mehr hat, den Standard auch in iMessage zu implementieren. Aus Cupertino gibt es hierzu aber auch weiterhin keine Aussage.
Mit iOS 16 wird Apple auch seinem Kurznachrichtendienst iMessage die Möglichkeit spendieren, bereits gesendete Nachrichten nachträglich wieder zu löschen. Eine Funktion, die WhatsApp bereits seit einiger Zeit besitzt. Mit einem neuen Update wird die Zeitspanne, in der das Löschen der Nachrichten möglich ist, nun verlängert. Bislang hatte man exakt eine Stunde, 8 Minuten und 16 Sekunden Zeit, dies zu tun. Nach dem Update sind es nun zwei Tage und 12 Stunden. Dies verkündete der Instant Messenger nun via Twitter. Interessant ist dabei auch, dass WhatsApp den Zeitraum überhaupt verlängert. Zum Vergleich: Apple hatte die Zeit bei iMessage zuletzt von noch 15 Minuten in der ersten Beta von iOS 16 auf zuletzt nur noch zwei Minuten reduziert.
Mit einer Offensive in Sachen Kindersicherheit hatte Apple im vergangenen Sommer eine Menge Unmut auf sich gezogen. Vor allem der geplante Scan von Nutzer-Mediatheken auf mutmaßlich kinderpornografische Inhalte sorgte dabei nicht nur bei den Nutzern, sondern auch bei Datenschützern für große Entrüstung. Während Apple die Pläne zu diesen sogenannten "CSAM-Scans" inzwischen von seinen Webseiten entfernt hat und unklar ist, ob sie überhaupt noch verfolgt werden, wurde mit "Communication Safety" eine weitere, durchaus willkommene, Funktion mit iOS 15.2 bereits eingeführt. Nun allerdings sieht es so aus, als wäre Apple beinahe gezwungen, das CSAM-Scan wiederzubeleben. Grund ist die neue "Festlegung von Vorschriften zur Verhütung und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern" der EU, die nun, begleitet durch eine Pressemitteilung, in einer ersten Fassung veröffentlicht wurde.
Zusammengefasst möchte die EU die Anbieter von sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten wie WhatsApp oder eben auch iMessage dazu verpflichten, die Chats auf kinderpornografische Inhalte und sexualisierte Gewalt an Kindern zu überprüfen. Der Ansatz der EU greift allerdings noch deutlich weiter und will bereits die Kontaktaufnahme mit Kindern durch Erwachsene erkennen lassen, die eine (mutmaßliche) Missbrauchsabsicht verfolgen. Auf diese Weise würden nicht nur über die Medien verschickte Fotos und Videos gescannt werden müssen, sondern auch der komplette Test in den Chats.
Während die hinter der geplanten Vorschrift stehende Absicht ohne Zweifel begrüßenswert ist, bleibt die Kritik an einem solchen Vorgehen, der sich auch schon Apple bei der Ankündigung seiner CSAM-Scans ausgesetzt sah. So dürften die Scans von verschickten Medien und Chats eine Hintertür in den inzwischen flächendeckend Ende-zu-Ende verschlüsselten Nachrichten darstellen, die Tür und Tor für einen Missbrauch selbiger öffnen würde.
Schon länger wünschen sich vor allem Strafverfolgungsbehörden den Zugriff auf die verschlüsselten Chats. Ob man den EU-Vorstoß nun hiermit in Verbindung bringen möchte, muss jeder selbst entscheiden.
Erst kürzlich wurde berichtet, dass die EU im Rahmen seines "Digital Markets Act"auch anstrebt, dass die vielen verschiedenen Messenger-Dienste kompatibel zueinander sein müssen. Während dies aus Nutzersicht zunächst mal begrüßenswert wäre, kamen recht bald darauf aber auch Fragen auf, wie in diesem Falle denn die inzwischen zum Standard gehörende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung umgesetzt werden sollte. Während sich das Thema technisch sicherlich lösen ließe, meldeten sich verschiedene Sicherheitsforscher zu Wort, die auch an den Rattenschwanz der sich anschließenden Probleme in Sachen Datenschutz und Sicherheit denken.
So er klärte der Security-Experte und Informatik-Professor Steven Bellovin gegenüber The Verge beispielsweise, dass eine Angleichung der unterschiedlichen Kryptografie-Architekturen der verschiedenen Messenger nicht ohne größere Veränderungen bei allen beteiligten Anbietern zu realisieren wäre. Selbst wenn dies gelänge, müssten in jedem Falle Kompromisse eingegangen werden, um eine plattformübergreifende Kompatibilität herzustellen. Abstriche bei der Sicherheit wären dabei praktisch nicht zu verhindern.
Im Falle der Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen könnte die erzwungene Kompatibilität dazu führen, dass die zwischen unterschiedlichen Anbietern verschickten Inhalte zunächst entschlüsselt und anschließend wieder neu verschlüsselt werden müssten. Hieraus würde laut Bellovin ein möglicher Angriffsvektor entstehen. Der Sicherheitsexperte Alex Muffett ergänzt, dass die Kompatibilität auch dazu führen könnte, dass Sicherheitslücken bei einem Anbieter auch die Nutzer eines anderen Anbieters betreffen können. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Anbietern wäre damit erforderlich aber nicht wahrscheinlich.
Es gibt aber auch Stimmen, die aufzeigen, wie sich die genannten Probleme lösen ließen. Diese kommen unter anderem von den Entwicklern des quelloffenen Kommunikationsprotokolls Matrix. Ihnen zufolge würde das von ihnen entwickelte Protokoll viele der Probleme lösen. Zudem könnte die angesprochene Ent- und anschließend Neuverschlüsselung auch auf den jeweiligen Endgeräten stattfinden, was das Sicherheitsproblem mindert. Dass alle Messenger-Anbieter künftig auf das Matrix-Protokoll für ihre Dienste setzen, kann allerdings nahezu ausgeschlossen werden.
Die großen IT-Konzerne haben derzeit keinen einfachen Stand bei der EU. Der Digital Markets Act (DMA) dient vorrangig der Verhinderung von Monopolen und könnte unter anderem zu einer Öffnung des AppStore und zu weiteren Maßnahmen führen, über die man im Silicon Valley nicht gerade erfreut sein wird. So wurde nun auch noch eine Vorlage verabschiedet, die vorsieht, dass die verschiedenen am Markt befindlichen Messenger-Dienste, beispielsweise also WhatsApp, Signal, Telegram oder iMessage künftig zueinander kompatibel sein müssen. Auf diese Weise könnten dann Nutzer unabhängig vom von ihnen genutzten Dienst auch mit beliebigen anderen Nutzern kommunizieren.
Speziell auf iMessage könnten damit unangenehme Zeiten zukommen. Bislang hatte sich Apple strikt dagegen gewehrt, iMessage auch auf anderen Systemen außerhalb von iOS und macOS anzubieten. Die nun verabschiedete Vorlage könnte dies über Umwege allerdings notwendig machen, wenn Apple iMessage innerhalb der EU weiter anbieten möchte.
Machen wir uns nichts vor, für den Nutzer wäre eine solche Regelung sicherlich positiv zu bewerten. Inzwischen hat man beinahe zwangsläufig zwei bis drei Messenger auf dem iPhone installiert, weil die meisten dann doch noch bei WhatsApp sind, einige aber inzwischen zu Signal gewechselt sind und man im Zweifel auch noch den einen oder anderen Kontakt auf Telegram hat. Ein Konzept nach dem Motto "one app fits all" wäre da sicherlich den meisten Nutzern mehr als willkommen. Apple hingegen ist auch weiterhin überhaupt noch von dieser Idee überzeugt und beruft sich in einem Statement gegenüber den Kollegen von The Verge in inzwischen bekannter Manier auf die "unnötigen Risiken für Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer", die ein solcher Schiritt aus Sicht Cupertinos mitbringen würde.
Festgehalten werden muss abschließend noch, dass es sich aktuell nur um eine Vorlage des EU-Parlaments handelt und noch keine finale Entscheidung darüber getroffen wurde. Ähnliches ist auch bereits seit Jahren beim Bemühen zu erleben, einen einheitlichen Ladeanschluss für Smartphones verpflichtend einzuführen. Es kann also durchaus noch länger dauern, bis auch über die Details des DMA final entschieden wird.
Apples iMessage hat offenbar mit einem Bug zu kämpfen, der die Lesebestätigungen des Messenger-Dienstes betrifft. Grundsätzlich sollte es so sein, dass wenn man in den iPhone-Einstellungen unter "Nachrichten > Lesebestätigungen" selbige deaktiviert hat, dem Sender zwar angezeigt wird, dass die Nachricht zugestell wurde, nicht jedoch dass sie gelesen wurde. Offenbar funktioniert dies unter iOS 15 aber nicht zuverlässig, wie die Kollegen von Macworld zunächst berichteten. Unklar ist dabei, ob sich das Problem von Apple serverseitig beheben lässt oder ob hierfür ein iOS-Update notwendig ist. Manche Nutzer konnten den Bug durch einen Neustart des Geräts (zumindest temporär) beheben. Bislang gibt es aus Cupertino noch keine Stellungnahme zu dem Thema.
Vor einigen Tagen hat Apple damit begonnen, in ausgewählten Apple Stores in den USA kleine Heftchen mit Stickern zur Apple TV+ Erfolgsserie "Ted Lasso" auszugeben. Während dies wohl eine regionale Aktion zum Start der zweiten Staffel der vielleicht besten Serie auf Apples Streamingdienst gewesen ist, hätte man erwarten können, dass dias zugehörige Sticker-Pack für iMessage dann doch auch international angeboten wird. Aber Pustekuchen. Während die Kollegen von 9to5Mac von der Verfügbarkeit des Sticker-Packs in den USA und auch in Großbritannien berichten, führt der zugehörige Link in den AppStore hierzulande ins Nirvana. Ob es sich hierbei lediglich um ein kurzfristiges Problem handelt und es schlicht noch ein wenig dauert, ehe sich die Sticker auch in anderen Regionen der Welt laden lassen, kann momentan noch nicht gesagt werden. Sollte es jedoch dabei bleiben, dass das von Buck Design im Auftrag von Apple erstellte Sticker Pack hierzulande nicht angeboten wird, muss man sich schon ein wenig wundern, wie die in der Vergangenheit so hochgelibten Marketing-Strategen in Cupertino so ticken.
Hin und wieder ist es schon durchaus spannend, was für Details die gerichtlichen Auseinandersetzungen, die Apple immer wieder ausfechten muss, so zu Tage fördern. So hat sich unter anderem Apples ehemaliger Software-Chef Scott Forstall in einer schriftlichen Äußerung im Rahmen des Streits zwischen Epic und Apple zu Wort gemeldet. Dabei geht es vor allem um die Anfangstage von iPhone und AppStore. Interessant ist unter anderem, dass Apple offenbar ursprünglich geplant hatte, Flash unter iOS zu unterstützen und Adobe sogar bei der Umsetzung helfen wollte. Die Ergebnisse waren allerdings so ernüchternd, dass man schließlich den komplett anderen Weg eingeschlagen hat.
We did not ship Flash. We tried to make Flash work. We helped Adobe. We definitely were interested. Again, this is one where I thought if we could help make it work, this could be great. Flash has been such a problem because the way that it hooks into systems, it’s been a virus nightmare on Windows, even on the Mac. And when we got it running on iOS, the performance was just abysmal and embarrassing and it could never get to something which would be consumer value add.
Beinahe schon legendär ist der offene Brief des damaligen Apple CEO Steve Jobs der Adobe Flash seinerzeit quasi in der Luft zerrissen hatte. Darin äußerte sich unter anderem auch dahingehend, dass Apple niemals geplant hatte, Flash unter iOS zu unterstützen und stattdessen HTML5 als Technologie der Zukunft ansieht. Wie sich später herausstellte, hatten Apple und Jobs recht. Anfang dieses Jahres wurde Flash dann offiziell eingestellt.
Eien ebenfalls interessante Anekdote aus den Unterlagen zu Apples Gerichtsverhandlung mit Epic: Apples Dienste-Chef Eddy Cue hatte bereits im Jahr 2013 geplant, iMessage auch unter Android verfügbar zu machen und wollte dies Apple-intern vorantreiben. Im Endeffekt wurde er jedoch von den anderen Apple-Managern, wie unter anderem dem damaligen Marketing-Chef Phil Schiller überstimmt. (via MacRumors)