Apple stark betroffen: Die EU treibt die Arbeit am Digital Markets Act weiter voran
Der Digital Markets Act (DMA) der EU wirbelt aktuell ähnlich viel Staub auf wie einst die DSGVO und könnte große Auswirkungen, vor allem auch auf Apple haben. Den Kollegen von MacRumors liegt eine aktuelle Fassung des Dokuments vor, in dem die neuen Richtlinien für Betreiber von digitalen Diensten dargelegt werden. Unter anderem soll der DMA dafür sorgen, dass Anbieter wie Apple und Google ihre eigenen Dienste nicht gegenüber Konkurrenzangeboten von Drittanbietern bevorzugen oder auch dass sämtliche Apps deinstallierbar sein müssen. Leistet man dem nicht folge, drohen hohe Strafen, bis hin zu 10% des jährlichen Umsatzes.
Auf Seiten Apples dürfte vor allem der iOS AppStore betroffen sein. Einer aktuellen Fassung des DMA zufolge dürfte Apple nämlich dazu gezwungen werden, diesen dahingehend zu öffnen, dass die Nutzer auch Apps direkt aus dem Internet oder aus AppStores von Drittanbietern installieren können dürfen. Mit anderen Worten, würde dies das "Sideloading" von Apps möglich machen. Auch sollen Entwickler kümftig Alternativen zu Apples In-App Bezahlsystem nutzen dürfen. Ebenfalls Apple betreffend ist eine Passage, die eine freie Wahl bei der Browser-Engine ermöglichen soll. Aktuell unterstützt Apple unter iOS und iPadOS ausschließlich die Verwendung von WebKit als Engine.
Auch die bereits vor einigen Wochen thematisierte Interoperabilität zwischen den verschiedenen Messengerdiensten soll durch den DMA kommen. Somit sollen die Nutzer nicht gezwungen werden, nur weil ein Großteil ihrer Kontakte bei WhatsApp ist, ebenfalls WhatsApp zu nutzen. Stattdessen sollen die per WhatsApp verschickten Nachrichten dann auch beispielsweise per Signal oder iMessage empfangen werden können. Wie genau man dies aber mit Blick auf die Ende-zu-Ende Verschlüsselung und damit auch unter Berücksichtigung des von Apple immer wieder propagierten Datenschutzes der Nutzer technisch bewerkstelligen möchte, steht noch in den Sternen.