Die weltweite Chip-Krise hat die Technologie-Branche weiter fest im Griff. Die Auswirkungen sind sogar bis in die Automobilbranche hinein zu spüren. So führen die knappen Chips dazu, dass man verschiedene Geräte teils nur mit erheblichen Verzögerungen bekommt. Eines der wenigen Unternehmen, die hiervon nicht ganz so stark betroffen sind, ist offenbar Apple. So berichten die Analysten von Wave7 Research (via PCmag), dass Apple so vorausschauend geplant hat, dass man sich rechtzeitig so viele Produktionskapazitäten für die benötigten Chips gesichert habe, dass man von der aktuellen Krise als so ziemlich einziger Hersteller nicht wirklich betroffen sei. Ganz anders soll es beispielsweise bei Samsung und OnePlus aussehen, die von der Knappheit beim Zulieferer Qualcomm betroffen sind.
Apple selbst hatte allerdings anlässlich der Bekanntgabe der letzt Quartalszahlen noch ein leicht anderes Bild gezeichnet und vorsorglich schon einmal davor gewarnt, dass Probleme in der Zuliefererkette eventuell auch den Nachschub bei iPhone und iPad betreffen könnten. In jedem Falle scheint Apple dennoch besser zu haben als die meisten der Konkurrenten.
Neben den stetig weiter verbesserten Kameras überzeugt Apple Jahr für Jahr in seinen neuen iPhones auch immer wieder mit der Leistungsstärke der selbst-designten A-Serien Chips. Beim iPhone XS und iPhone XS Max wurde der darin verbaute A12 Bionic-Chip erstmals im 7nm-Verfahren gerferigt und bringt abermals einen echten Sprung in Sachen Leistungsfähigkeit mit. Diese haben sich die Experten von AnandTech nun einmal genauer angeschaut und berichten, dass sie sogar noch über dem Wert liegt, den Apple offiziell angibt. Laut Cupertino soll die CPU im A12 SoC nämlich um 15% schneller sein, als die des direkten Vorgängers, dem A11. Laut AnandTech kann die Steigerung jedoch je nach Anwendungsfall auch bei über 40% liegen, was den A12 Bionic-Chip in die Regionen der Leistungsfähigkeit von Desktop-Prozessoren befördert.
Doch nicht nur die CPU, auch die GPU hat einen echten Sprung erfahren. Laut Apple liegt die Steigerung gegenüber dem A11 -Chip bei bis zu 50%, was man vor allem durch einen zusätzlichen Rechenkern erzielt. Bei allen Vorteilen, die der A12 Bionic-Chip bietet, gibt AnandTech allerdings auch zu bedenken, dass er auch einen relativ hohen Energieverbrauch hat. Dies trifft allerdings nur auf extrem rechenintensive Aufgaben zu, wobei es in den Benchmarktests zu regelmäßigen Abstürzen kam, weil der Chip nicht mit genügend Strom versorgt werden konnte. Dies sollte sich jedoch in der täglichen "normalen" Nutzung nicht auswirken.
Seit Jahren setzt Apple bei der Produktion der selbstdesignten Chips der A-Serie auf den taiwanesischen Fertigungspartner TSMC. Ein Umstand, der Samsung so gar nicht schmeckt. Und so versucht man nach Jahren des Ausschlusses derzeit alles, mit dem für 2019 erwarteten A13-Chip wieder einen Teil des Auftrags von Apple zu gewinnen. Aus diesem Grund arbeitet man derzeit mit Hochdruck an der neuen InFO-Technologie (Integrated Fan-Out) und lässt auch verlauten, dass man in Sachen 7nm-Fertigungsprozess vor dem taiwanesischen Konkurrenten liege, wie die DigiTimes berichtet. Die den diesjährigen A12-Chip soll Apple sämtliche Aufträge bereits an TSMC vergeben haben.
Erst kürzlich war berichtet worden, dass auch TSMC selbst an neuen Entwicklungen, wie unter anderem einem 5nm-Fertigungsprozess arbeitet, um auch künftig Apples A-Serien Chips exklusiv produzieren zu dürfen.